Nur für starke Nerven: "Zerstören Bitcoins unsere Demokratie? | Eduard Heindl Energiegvortrag"

Es gab z.B. in D nach 1871 eine physische Golddeckung, die aber immer weiter aufgeweicht wurde. Markus Krall hat das mal in einem Vortrag so erzählt, daß um 1914, kurz vor dem 1. WK, nur noch 10-15% der damaligen Reichsmark tatsächlich goldgedeckt war, das hat aber keine große Rolle gespielt, weil der größte Teil der Zahlungen schon damals mit Banknoten und Überweisungen ablief.

Einen Bankrun hätte das System damals auch nicht überstanden, aber dazu ist es ja nie gekommen. Im Endeffekt (meine Hypothese) könnte es bei so einem goldgedeckten System schon ausreichen, wenn man nur die Sparquote physisch abdecken würde, der Rest des Geldes ist ständig unterwegs, und da funktioniert der Zahlungsverkehr über Geldscheine oder Überweisungen viel einfacher.

Ein großer Teil des damaligen deutschen Goldes stammte übrigens aus Frankreich, das nach dem dt.-franz. Krieg 1870/71 zu heftigen “Reparations”-Zahlungen in Gold gezwungen wurde.

Aber der eigentliche Punkt, ein großer Teil der Zahlungen zwischen Firmen wurde damals bereits über Schecks, Girokonten (aka Buchgeld, damals aber nur für Firmen) und vor allem über sog. Wechsel abgewickelt, das waren Schuldscheine mit einem Verfallsdatum, am Ende musste in der einen oder anderen Form gezahlt werden. Das Argument, daß man ohne ausreichendes Wachstum der Goldmenge kein Wirtschafts-Wachstum haben kann, ist also ziemlich komplett an den Haaren herbeigezogen.

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Korrekt. Ich hielt das für naheliegend, weshalb ich es nicht explizit dazugeschrieben habe.

Ich denke es ist eine Frage der Perspektive, ob es sinnvoll ist oder nicht. Niemand möchte dass es einem selbst schlecht geht. Weder langfristig noch kurzfristig. Allerdings werden solche Abwärtszyklen doch bestimmt natürliche Gründe haben. Wenn ja, ist es eigentlich naheliegend, dass ein künstlicher Eingriff darin, nachhaltige Konsequenzen haben wird. Dasselbe nachvollziehbare aber fragwürdige Bedürfnis, es immer allen gut gehen zu lassen, ohne die Konsequenzen zu fürchten, wird auch bei folgendem zutreffen

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Ich kann dir nicht ganz folgen. Stimmst du mir jetzt zu oder nicht?

Die Theorie, auf die mich @Doktor gebracht hat, ist ja dass das Geld ausreichend teilbar sein muss, um eine Wirtschaft wachsen zu lassen.

Allerdings wurde diese notwendige Teilbarkeit in der Vergangenheit fälschlicher Weise durch eine Ausweitung der Geldmenge (Inflation) vollzogen. Was eben die bekannten negativen Konsequenzen zur Folge hat.

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Dass damit Kriege finanziert worden sind ist sicher AUCH richtig.

Dass das aber in der Bitcoinblase nur darauf reduziert wird, ist vollkommen undifferenziert und geschieht nur mit der alleinigen Absicht das Inflationsnarrativ usw. zu stützen.

Fakt ist ganz einfach, dass man genug Tauschmittel im Umlauf braucht. Wachsen die Märkte, wächst die Wirtschaft, braucht man entsprechend mehr. Heute ist das sicher nicht mehr so wichtig, weil wir haben ja Buchgeld. Das hatte man damals aber nicht. Wollten die Menschen also handeln usw. brauchten sie Münzen. Und viele Menschen brauchen eben viele Münzen.

Was man macht man nun, wenn man “nur” Gold und Silber als Tauschmittel hat?

Man kann mehr aus dem Boden holen oder bestehende Münzen eben verwässern.

(Oder man führt Krieg um Gold und Silber zu rauben! ;)) Das ist aber dann ein anderer Grund, nämlich der Grund, dass man die eigene Wirtschaft stützt. Das wäre also ein kapitalistisches Motiv und natürlich hören Bitcoiner das wieder gar nicht gern.

Das hat das Alte Rom z.B. getan. Als man begann die Münzen zu verwässern war das Alte Rom ein riesiges Imperium mit einem riesigen Machtbereich mit “einem" riesigen Markt”. Da brauchte man natürlich entsprechend viele Münzen. Also viel Gold und Silber.


Um Kriege zu finanzieren braucht man nicht notwendigerweise Münzen zu verwässern oder Geld drucken. Kriege wurden in der Antike und durch das Mittelalter hindurch durch die gesellschaftlichen Zustände getragen. Legionären hat man z.B. Land gegeben, Bürgerrechte verliehen usw. im Mittelalter gab es das Lehnssystem. Als die Engländer Krieg gegen die Schotten führten, lockte man den Adel ebenfalls mit Aussichten auf Ländereien usw. Der englische Krieg gegen Frankreich wurde über Schulden finanziert, die nie zurückgezahlt wurden.

Vertrauen, Macht, Versprechungen, Ideologien und in der Bevölkerung Armut, das braucht man vor allem und keine inflationäre Währung.

Was nicht bedeutet, dass man gar kein Geld braucht. Aber dass man das das eigene Tauschmittel bewusst inflationiert und damit zerstört um Krieg zu führen gehört wohl in das Reich der marxistischen Märchen, bei denen sich Bitcoiner offenbar bedient haben.

Und ich sage das ganz bewusst, denn Marxisten sind im Kern ja Materialisten. Die erklären die Welt über die materialistischen Umstände. Das tun Bitcoiner im Kern nämlich auch.

Aber es ist eben nicht das Geld was die Welt so macht wie sie ist, sondern die Ideen sind die Treiber der Geschichte. Das, was Menschen im Kopf haben ist unschätzbar wichtiger, als das, was sie in der Tasche haben. Nur weil die Menschen die Idee vom Lehnssystem hatten, konnte das funktionieren. Nur, weil die Inder ihr Kastensystem haben, fügen sie sich zu Millionen in ihrer Armut.

Das wird alles nicht mit Geld bezahlt. Ideen kann man nicht kaufen, die müssen gedacht werden. Ich kann hier auch niemanden bezahlen, dass er was anderes denkt.

wie kann es denn sein, dass wir während einer inflationären Phase die anscheinend grössten technologischen Revolutionen wie zB das Internet sowie die Blockchain erfunden haben?

in den letzten Jahrzehnten war der Fortschritt exponentiell. und du behauptest in einer deflationären Phase wäre das noch schneller gegangen? XD

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Ich finde es ja niedlich das der kleine geistige Bruder zur Seite springt.

Frage an dich: wann ist das Internet erfunden worden? (Ein Tipp, es war vor 2000 ;).

Frage 2: Dir ist schon klar, dass was heute geschieht nur auf fundamentalen Erfindungen der Vergangenheit (aus verhältnismäßig harten Geldstandards) beruht?

Um zum Thema zurück zu kommen. Bitcoin ist eine fundamentalen Erfindung/Entdeckung. KI oder blockchain ist etwas, das auf einer fundamentalen Erfindung beruht aber selbst keine Ist. Das ist der Unterschied.

PS. Blockchaintechnologie ist viel älter als du vermutest. Ebenfalls laaange vor bitcoin.

Und du vergisst das Inflation zeitversetzt zur Ausweitung der Geldmenge stattfindet.

finde es niedlich, wie du dir die Gegenargumente zurecht legst XD

und diese Narrativ von den grössten Erfindungen während deflationären Phasen:

Erstens gibt es eine Gegenstudie (bereits in einem anderen Beitrag gepostet), welche die vom Blocktrainer verwendete Quelle widerlegt.

Zweitens werden Innovationen oftmals in der Not geboren (auch BTC). Also weder aufgrund von Deflation oder Inflation. D.h. wenn die grössten Innovationen tatsächlich während deflationären Phasen gemacht wurden, dann zeigt das eher, dass es dementsprechend nicht optimal lief und etwas verbessert werden sollte.

Und wie soll ich deine Zeitangaben verstehen? gab es vor 2000 keine Inflation?

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Die gibt es für ALLES. nennen mir irgendein Thema und eine Tatsache dazu und ich finde eine Studie die das Gegenteil behauptet.

Dann ist ja alles gut.

Das soll heißen, dass die von dir genannten Erfindungen viel älter sind als du annimmst. Vermutlich älter als deine Eltern.

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Weiter gedacht: Was taugt ein Wirtschaftswachstum, das nur aufgrund steigender Preise (aufgrund steigender Geldmenge) zustande kommt? Wohlstandsfördernd für Alle ist es wohl eher nicht, eher im Gegenteil, wenn man den Cantillon-Effekt einbezieht. Aber was weiß ich schon, bin ja kein Professor……

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Das kommt nicht wegen steigender Preise zustande, sondern wehen erhöhter Nachfrage.

Z.B. weil der Wirtschaftsraum erweitert wird.

Mehr Menschen, mehr Markt usw. braucht auch mehr Geld einer entsprechenden Währung. Z.B. Euro. Natürlich muss es mehr Euros geben als DM damals.

Das Internet z.B. entstand noch unter dem Goldstandard, Ende der 1960er. Als Arpanet, militärisch dezentrales Netzwerk. In den 1970er gings dann an die Uni’s. In den frühen 1990er hatte ich dann an meiner Uni die Vorteile davon….

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Also war das Internet eine Innovation die durch einen Staat vorangetrieben wurde. Guck mal einer an.

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Am Geld muss niemand rumschrauben. Das ist ein Märchen!

Sobald jemand daran herumpfuscht, geht alles kaputt.

Müsste Dir aber eigentlich sehr am Herzen liegen. Genau an der Stelle entsteht der größte Teil des Lohn-Dumping. Und auch der Teil, den die kleinen Leute meinst. nicht verstehen.

Deswegen hat die Median-Gehalt-Krankenschwester heute keine 309k Brutto.

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Stell Dir vor, Militärs haben auch Ideen.

:woman_shrugging:

Und wo ist jetzt der Punkt, nur weil der Typ von Steuergeld bezahlt wurde, und auch mal engagiert war?

“Mal”….

Beschäftige dich mal z B. mit Siemens.

Der wurde sozusagen auf einer Militärschule sozialisiert und hat da auch seine technische Bildung bekommen.

Später hat ihm dann DER STAAT zum Durchbruch verholfen in dem dieser ihm ein Grossprojekt zum Bau einer Telegraphenleitung anvertraute.

“Eure” libertäre Wunderwelt in der alle Erfindungen in Freiheit ohne Staat gemacht wurden hat es nie gegeben und wird es auch nie.

Zum Glück.

Es ist doch völlig unbestritten, dass ein Riesenapparat, mit scheißviel Steuergeld auch Dinge tut.

Leider meist Dinge die keiner will. Aber manchmal eben auch Produktives, wie Internet (die ersten Ideen dazu jdenfalls) oder Telegraph….

Auch blinde Hühner….verhungern lange nicht.

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Wahrscheinlich alles was unsere moderne Welt ausmacht wurde in einem Umfeld erfunden und erschaffen in dem Staaten dieses förderten und/oder die Erfinder durch staatliche Bildungssysteme usw. gingen.

Das was ihr hier zum grossen Teil erzählt sind Hirngespinste.

Zum hundertsten Mal: Gegen eine Staat mit 10-20% Staatsquote habe ich nichts. Falsche Adresse!.

Aber ich hasse die überbordende, gigantische Verschwendung, die ausgebrochen ist.

Und die entsteht auch durch Geldmengenausweitung, also das Gegenteil von einem Geldmarkt.

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Was tut Geldmengenausweitung?

Stell Dir vor, wir würden die Geldmenge, die es gestern gab heute verdoppeln UND wir würden JEDEN Preis und JEDEN Arbeitslohn EBENFALLS verdoppeln.

Nullnummer. Nichts wäre geändert (mal vernachlässigt auch alle Steuer-Schwellwerte wären angepasst)

Wieso ist es tatsächlich KEINE Nullnummer? Weil der Wert halbiert wird, die Preise steigen (mit Tricks z.B. die Zutaten von Lebensmittel schlechter werden, Packungen mit weniger Inhalt) und die Löhne viel weniger steigen als die Waren und Dienstleistungen teurer werden.

Die Differenz mach den Staat reicher und reicher, bzw. entschuldet ihn.

Statt also EHRLICH zu sein, und die Steuern zu erhöhen, wird hintenrum ein Mechanismus genutzt, den die meisten Leute nicht kapieren.

Dreckiges Spiel!

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Ist halt nur die halbe Wahrheit. Die Inflation entsteht erst wenn das Geld auch im Umlauf ist. Wenn es nur auf dem Bankkonto liegt dann merk der Markt das nicht.

Der Staat sollte idealerweise Antizyklisch Geld drucken. Das heisst wenn Rezession ist und die privaten weniger investieren und das Geld horten, dann sollte der Staat Geld drucken und investieren. Das schaft Arbeitsplätze, womit die Leute wieder Geld haben, was zu Nachfrage und einem Ende der Rezession führt, womit die privaten wieder anfangen ihr Geld zu investieren. In diesem Moment sollte aber der Staat dann das Geld wieder vernichten in dem er seine Schulden tilgt.

Wenn er das nicht macht, weil irgendwelche Vollidioten gewählt worden sind die denken der Staat muss sparen in der Rezession, weil der Markt das eh besser regelt ohne Staat, dann knickt halt die Wirtschaft ein. Halt was jetzt passiert.