Dass damit Kriege finanziert worden sind ist sicher AUCH richtig.
Dass das aber in der Bitcoinblase nur darauf reduziert wird, ist vollkommen undifferenziert und geschieht nur mit der alleinigen Absicht das Inflationsnarrativ usw. zu stützen.
Fakt ist ganz einfach, dass man genug Tauschmittel im Umlauf braucht. Wachsen die Märkte, wächst die Wirtschaft, braucht man entsprechend mehr. Heute ist das sicher nicht mehr so wichtig, weil wir haben ja Buchgeld. Das hatte man damals aber nicht. Wollten die Menschen also handeln usw. brauchten sie Münzen. Und viele Menschen brauchen eben viele Münzen.
Was man macht man nun, wenn man “nur” Gold und Silber als Tauschmittel hat?
Man kann mehr aus dem Boden holen oder bestehende Münzen eben verwässern.
(Oder man führt Krieg um Gold und Silber zu rauben! ;)) Das ist aber dann ein anderer Grund, nämlich der Grund, dass man die eigene Wirtschaft stützt. Das wäre also ein kapitalistisches Motiv und natürlich hören Bitcoiner das wieder gar nicht gern.
Das hat das Alte Rom z.B. getan. Als man begann die Münzen zu verwässern war das Alte Rom ein riesiges Imperium mit einem riesigen Machtbereich mit “einem" riesigen Markt”. Da brauchte man natürlich entsprechend viele Münzen. Also viel Gold und Silber.
Um Kriege zu finanzieren braucht man nicht notwendigerweise Münzen zu verwässern oder Geld drucken. Kriege wurden in der Antike und durch das Mittelalter hindurch durch die gesellschaftlichen Zustände getragen. Legionären hat man z.B. Land gegeben, Bürgerrechte verliehen usw. im Mittelalter gab es das Lehnssystem. Als die Engländer Krieg gegen die Schotten führten, lockte man den Adel ebenfalls mit Aussichten auf Ländereien usw. Der englische Krieg gegen Frankreich wurde über Schulden finanziert, die nie zurückgezahlt wurden.
Vertrauen, Macht, Versprechungen, Ideologien und in der Bevölkerung Armut, das braucht man vor allem und keine inflationäre Währung.
Was nicht bedeutet, dass man gar kein Geld braucht. Aber dass man das das eigene Tauschmittel bewusst inflationiert und damit zerstört um Krieg zu führen gehört wohl in das Reich der marxistischen Märchen, bei denen sich Bitcoiner offenbar bedient haben.
Und ich sage das ganz bewusst, denn Marxisten sind im Kern ja Materialisten. Die erklären die Welt über die materialistischen Umstände. Das tun Bitcoiner im Kern nämlich auch.
Aber es ist eben nicht das Geld was die Welt so macht wie sie ist, sondern die Ideen sind die Treiber der Geschichte. Das, was Menschen im Kopf haben ist unschätzbar wichtiger, als das, was sie in der Tasche haben. Nur weil die Menschen die Idee vom Lehnssystem hatten, konnte das funktionieren. Nur, weil die Inder ihr Kastensystem haben, fügen sie sich zu Millionen in ihrer Armut.
Das wird alles nicht mit Geld bezahlt. Ideen kann man nicht kaufen, die müssen gedacht werden. Ich kann hier auch niemanden bezahlen, dass er was anderes denkt.