Lightning Netzwerk = Änderung des Konsensalgorithmus?

Ich lese gerade „Kryptonomics“ von Markus Miller (kann ich übrigens nicht empfehlen) und auf Seite 86 schreibt er:

Dieser Problematik [es geht um den Stromverbrauch] wird längst auf unterschiedliche Art und Weise begegnet. Zum einen durch den Einsatz immer modernerer Grafikkarten [wohl eher ASICs] in neuen Mining Servern oder Weiterentwicklungen wie dem sogenannten „Lightning-Network“ des Bitcoin. Dahinter verbirgt sich ein Protokoll zur Skalierung und somit Optimierung der Blockchain-Technologie beziehungsweise des Konsensalgorithmus [?] des Bitcoin im Hinblick auf die Schnelligkeit, die Kosten und somit auch den Stromverbrauch [?].*

Nach meinem Verständnis ändert sich durch das Lightning Network weder der Konsensalgorithmus noch der Stromverbrauch von Bitcoin. Kann mir jemand erklären was er damit meint?

Das ist absolut richtig. Es gab schon notwendige Änderungen im Bitcoin-Protokoll, damit Lightning funktioniert, aber im Vergleich zum grundsätzlichen Konsensalgorithmus (PoW) waren das nur kleine Details… Lightning ist nur ein 2nd-Layer, baut also auf Bitcoin auf aber hat Bitcoin nicht verändert (bis auf diese „kleinen“ Erweiterungen).

Ich kenne das Buch und den Autor nicht, aber ich würde es zurückgeben oder verbrennen.

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Ziemlicher Blödsinn das Ganze. Weder Grafikkarten noch ASICS reduzieren den Stromverbrauch. Sie reduzieren die aufgewendeten Watt pro Hash. Das ist zwar für den einzelnen Miner eine interessante Metrik (i.d.R. wird das Verhältnis umgekehrt betrachtet, also von Hash/Watt gesprochen, die es dann zu maximieren gilt), aber mit dem insgesamt aufgewendeten Strom hat das herzlichst wenig zu tun.

Wie @GLN schon sagt, ist deine Auffassung vollkommen richtig.

Die Idee von Transaktionen pro Watt als geeigneter Metrik hält sich leider immer noch hartnäckig. Nur so kann ich mir die Schlussfolgerung des Autors erklären, denn die Anzahl der Transaktionen pro Watt erhöht sich durch Lightning ja tatsächlich.

Mit der Aussage über den Konsensalgorithmus disqualifiziert sich der Autor leider völlig.

4.5 Sterne bei Amazon. Ich würde in Erwägung ziehen, selbst ein Buch zu schreiben.

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Ansonsten macht Markus Miller immer einen recht seriösen und sachlichen Eindruck, z.B. in den regelmäßigen Interviews mit der Börse Stuttgart.

Ich finde es schade, dass er sich an der Stelle über sein wirkliches Wissen hinaus äußert. Das lässt das restliche Buch dann schlechter dastehen als es wahrscheinlich ist.

Das ist genauso wie hier im Forum. Man sollte sich immer wieder zusammenreißen, damit man nicht außerhalb der eigenen Wissensgrenze das Schwurbeln anfängt. Wenn man das zu oft, am besten noch mit gravierenden Fehlern macht, weiß keiner mehr worauf er sich verlassen kann. Ich ärgere mich da manchmal auch über mich selbst.

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Stimmt… Kann ja durchaus sein, dass der Autor einfach hier in einem Absatz Fehler gemacht hat aber sonst alles okay ist. Ein Buch zu schreiben ist auch nicht so einfach und Fehler passieren. Daraus sollte man jetzt auch nicht zu viel ableiten. Mein Tipp zum Verbrennen war vielleicht etwas überspitzt und wenn, dann bitte recyclen! :wink:

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Ein weiteres Schmankerl auf Seite 320:

„Ein Bitcoin-Wal ist nach klassischer Definition der Besitzer eines Zugangsschlüssels (Private Key) zu einer Bitcoin-Blockchain, auf der mehr als 10 000 Bitcoin liegen.“