Lightning als Konzept für die Logistik

Hallo Leute, ich habe mir heute im Homeoffice mal Gedanken gemacht ob man das BTC und Lightning Konzept auch auf andere Anwendungen wie z.B. den Paketversand übertragen könnte, denn ob BTC-Transaktion, Token oder Paketübergabe es verhält sich alles ähnlich. Hier meine Gedankenspiele dazu …

1. Warum sollte man dies tun?
Man könnte somit zentrale Logistikunternehmen DHL, Hermes, DPD usw. ersetzten indem man den Versand von Paketen auf ein P2P Netzwerk auslagert. Vergleiche gibt es einige, Uber ersetzt Taxis, AirBnb ersetzt Hotels und Bitcoin ersetzt vielleicht irgendwann mal Banken.
Mein Grundgedanke hierzu: Auf den Straßen und Autobahnen sind 24/7 unzählige Autos mit ungenutzten Transportkapazitäten unterwegs. Wer weite Strecken mit dem PKW zurücklegt, der könnte mehrere Pakete an Bord und zum Zielort mitnehmen.

2. Welche Vorteile hätte man davon?

  • Der Empfänger bekommt seine Lieferung schneller. Herkömmlicher Versand beispielsweise mit DHL dauert ca. 3 Werktage, hier könnte massiv Zeit gespart werden da das Paket nicht über Paketshop, Verteilerzentren etc. geschickt wird.

  • Der/Die Fahrer können durch Gebühren ihre eigenen Fahrtkosten reduzieren.

  • Da Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen kann der Absender ebenfalls sparen oder er bezahlt mehr Gebühren um davon zu profitieren eine schnellere Route zu bekommen. (Eventuell ist jemand bereit für mehr Geld einen Umweg zu fahren)

  • Die Umwelt profitiert ebenfalls, da ungenutzte Kapazitäten verwendet werden und LKW Fahrten entfallen

3. Wie soll das funktionieren?
Zunächst bräuchte es eine Plattform in Form einer App. Alle Teilnehmer sind registriert und müssten eine Art KYC durchlaufen damit die Adressen verifiziert werden können. Der Absender erstellt nun in der App einen Zustellungsauftrag, hierzu müssen Informationen wie Startort, Startzeit, Empfangsort, gewünschte Versanddauer und Gebühr angegeben werden. (Wie die TX-Fees bei BTC :wink: )Wenn jemand eine private Autofahrt plant, gibt er Startzeit, Startort und Ziel ein. Die App prüft nun ob Pakete mit gleicher Route und passendem Zeitfenster auf dem Weg liegen und zeigt diese an (wäre wie Mempool). Der Fahrer kann nun ähnlich wie ein BTC-Miner entscheiden welche Pakete er mitnehmen möchte oder ob sich sogar Umwege lohnen. Manche Pakete könnten auch Teilstrecken mit verschiedenen Autos zurücklegen und würden unterwegs übergeben oder in Paketstationen für den nächsten Fahrer zwischengelagert. Bei Übergabe Scannt der Fahrer einen QR-Code vom Absender, darin enthalten sind alle benötigten Informationen. Der Absender scannt ebenfalls einen Code vom Fahrer, dieser ist mit einem Key Signiert, dadurch wird die Übergabe mit Timestamp bestätigt (digitale Unterschrift). Zusätzlich könnte man gleich BTC-Lightning als Bezahlfunktion integrieren. Der Absender bezahlt, wie bei Lightning üblich, die Gebühr im Voraus an eine Hashfunktion die der Fahrer dann erst auslösen kann wenn er das zugehörige „secret“ bei der Übergabe vom Empfänger mitgeteilt bekommt. Das ganze wird natürlich umso effektiver, schneller und günstiger je mehr Leute teilnehmen zudem käme ab einer gewissen Größe noch der „Netzwerkeffekt“ hinzu.

4. Welche Probleme könnten sich ergeben

  • Ein Fahrer kassiert die Pakete ein=> Er ist mit KYC registriert und hat mit seinem Key den Empfang des Paketes signiert. => Anzeige & strafrechtliche Verfolgung

  • Ein Fahrer liefert zu spät => Mit Google Maps könnte die reine Fahrzeit bestimmt werden (mit Staus + Toleranz) und die zusätzlich benötigte Zeit minutengenau von seiner Belohnung abgezogen werden.

  • Das Paket wird beschädigt => Jeder kontrolliert das Paket bei Entgegennahme, Fahrer könnten zudem eine Versicherung abschließen.

  • Ein Reputationssystem für pünktliche Lieferungen könnte in die Höhe der Fahrer Fees eingerechnet werden oder ihn auch für wertvollere Fracht qualifizieren.

  • Ein Standardpaket kostet 4,99€. Es ist fraglich ob man diesen Preis schlagen kann. => Wenn man Pakete die in die gleiche Stadt müssen gesammelt transportiert, liese sich die Effizienz steigern. Vielleicht rechnet sich das auch nur bei größeren Paketen oder bei Sendungen die sehr schnell (Express) geliefert werden müssen.

5. Braucht es dafür überhaupt eine Blockchain, Bitcoin oder Lightning?
Zugegeben man könnte so eine App ohne BTC/Lightning Anbindung erstellen, die Daten zentral speichern und verarbeiten was wahrscheinlich sogar sinnvoller ist. Als Bezahlmöglichkeit könnte man stattdessen auch ein Paypal oder Bargeld System aufsetzen. Allerdings würden in diesem Anwendungsfall gleich mehrere Kernkompetenzen von Krypto verwendet werden wie Lieferkettenverfolgung, Tokenisierung von Paketen, digitale Bezahlungen, digitale Ausweisfunktion der Teilnehmer usw. Und zu guter Letzt der wichtigste Aspekt: Wir sind Bitcoiner! :wink:

Was haltet ihr von dieser Idee?

Habe das mit Hilfe von Excel mal grob aufskizziert:

Hier ist der momentane Ist-Stand

Die Pakete würden über wie bei Lightning über eine Routingfunktion gelotst werden

Die Architektur könnte ähnlich wie bei Lightning gestaltet werden

Bezahlung ebenfalls via Lightning

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