Kritik an der zunehmend einseitigen ökonomischen Sichtweise (ÖS)

Jeder Mensch reagiert auf irgendeine Weise.
Die Geldmenge bleibt einfach gleich im Bitcoinstandard.
Das bedeutet es gibt keine Deflation des Geldes.

Herzlichen Glückwunsch zur kognitiven Dissonanz.
Inflationsausgleich sind jetzt die Prozente die immer im Fernseher propagiert werden oder?
Nochmal damit wir nicht aneinander vorbei reden.
Inflation = Geldmengenausweitung
Und nicht Preisniveau eines fiktiven Warenkorb.

Erzähle mal dem Arbeiter der vor 10 Jahren 50k von seinem Traumhaus entfernt war und 10 Jahre lang 50k vom Mund abgespart hat, nur um jetzt festzustellen, dass er jetzt 300k vom Eigenheim entfernt ist, dass er einfach was falsch gemacht hat.

Erzähl mal deiner Oma, dass sie was falsch gemacht hat, weil sie nicht in Aktien investiert hat.

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Hast du hierfür eine Quelle, die aufzeigt, dass alle möglichen Finanzierungsmodelle, über die man in diesem Zusammenhang diskutiert, nicht funktionieren? Ich kenne jetzt kein ernsthaftes, das meint, das benötigte Geld einfach zu drucken. Natürlich sind es Steuern…

Versteh ich nicht. Lokal wegen den Kosten wird nicht mehr produziert?

Auch hier komme ich nicht so ganz mit. Technischer Fortschritt erlaubt Automatisierung. Dadurch, dass es immer mehr Menschen gibt, vermehren sich auch die Probleme? Von welchen Problemen sprechen wir?

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Gunther Schnabl Wirtschaftsprofessor der Uni Leipzig und Thomas Mayer mit Stationen auf Chefposten bei EZB und Deutsche Bank sagen das Gegenteil. Nach ihnen hatten wir schon verschiedene Phasen der Deflation, die wirtschaftlich äußerst positiv verliefen. Leider konnte ich bis heute nicht heraus bekommen, auf welche Phasen sie sich bezogen.

Nun kenne ich Deinen Hintergrund nicht und möchte Dir auch nicht zu nahe treten. Daher erkläre mir bitte, welcher Quelle Deine Überzeugung entspringt, dass Deflationen immer nur negativ waren. Oder war das auch nur wieder eine Behauptung? Falls ja, solltest Du Deinen eigenen Rate befolgen:

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Dir gehts gut? Sehr schön. Den Leuten in Asien, Südamerika und Afrika nicht. Diese leiden unter Fiat. Wir haben mit dem Geldsystem nur eine moderne Sklaverei der Armen Stzaaten aufgebaut. Dir geht es gut weil wir die billigen Arbeitskräfte aus dem Ausland haben und somit billige Importe. Wie ist das Möglich? Weil wir die Leute in einer Währung bezahlen die wertlos ist, bzw die wir einfach neu drucken. Wir verkaufen teure Produkte ins Ausland und wenn das Geld irgendwann zurück kommt dann haben wir es schon wieder wertlos gedruckt.
Ich habe dir oben auch weitere Gründe zusammengeschrieben, hier eine Kurzfassung:

  • Fiat ist ein Schneeballsystem und braucht immer neue Sklaven
  • Inflation ist in unserem heutigen System IMMER eine Umverteilung von Arm zu reich. Du magst vielleicht momentan auf der Seite der reichen sein, über die Zeit wird sich das Verhältniss aber wandeln. Auch 2% Pro Jahr werden sich irgendwann niederschlagen in gewalltige Soziale Unruhen, vielleicht Bürgerkriege. Vorallem wenn die Politik nicht versteht dass neues Geld drucken nicht die Lösung für alle Probleme ist, sondern nur einen kurzfristige einfache um die Probleme in die Zukunft zu verlagern. (Aber Deflation könnte gleiche Auswirkungen haben)
  • Wenn Geld aus dem Nichts entsteht, dann ist es erstmal wertlos. Versuche mal mit Emails zu bezahlen wenn du jede Sekunde beliebig viele Emails erstellen kannst. Du brauchst also eine Zentrale Steuereinheit der Geldschöpfung die dieses aber auch missbrauchen können. Die EZB ist zB. eine nichtdemokratische Organisation die über dein/aller Geldwert entscheiden kann wie es ihnen gefällt. Rechenschaft? Inflationsziel? Aber grüne Projekte müssen gefördert werden… Die EZB hat ihr Mandat weit überschritten und hält nichteinmal ihre Versprechen. Fiat//MMT mag in seinen Grundzügen eine Stimmige Theorie sein, aber sie braucht Steuerung von oben und ist damit ein ideales Werkzweug für Diktatoren und wird in einer freien Gesellschaft früher oder später korrumpieren.
  • wie du schon selber gesagt hast du setzt selber auf Bitcoin und entziehst dein Vermögen der Kontrolle des Staates. Warum sollte das nicht jeder andere auch tun und warum sollte sich das ändern wenn es wirklich zu der deflationären Spirale kommt? Die kleinen leute werden sich hüten die offizielle Währung zu benutzen und können nur vom Staat gezwungen werden. Eine freie Welt sieht anders aus.

Und es gibt bestimmt auch weitere Argumente. Aber wie auch schon richtig gesagt wurde, es sind nur Argumente und keine Beweise. Auch die hochkarätigen Ökonomen haben größtenteils keine Beweise sondern nur Argumente. Die Realwirtschaft ist zu komplex als dass sie einfach durchgerechnet werden kann.

Kannst du mir/uns mal die Quellen der deflationären Ereignisse geben von denen du sprichst?
Ich würde das gerne selber mal lesen und analysieren.

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Da stimme ich nicht zu. Das hängt zum Einen von uns ab. Dem Souverän. Aber eine Umverteilung von Reich zu Arm ist nicht gewünscht. Das ist vielleicht auch gut so. Das andere Grundproblem dabei: Reiche sind leider im Durchschnitt geschäftstüchtiger und sitzen auch näher an den Finanzen und haben mehr Einfluss. Deswegen werden sie reicher.
Das wäre aber unter einem Bitcoin-Standard nicht zwingend anders. Ich fürchte, die Reichen würden sogar noch mächtiger.

Desweitern möchte ich auch noch einmal klar stellen, dass ich ökonomisch kein Linker bin, ich sehe MMT kritisch. Ich finde die Tendenz kritisch, immer mehr schulden zu machen.

Schulden machen ist meiner Ansicht nach in akuten Krisen wichtig und legitim um Investitionen anzustoßen, um eine Abwärtspirale zu verhindern, um Arbeitslosigkeit und Not zu verhindern.

Vor allem die Deflationsspirale in der großen Depression in den 1930ern ist vielen Ökonomen, die ich kenne ein warnendes Beispiel.

Viele Bitcoin-Staandard-Fans sagen dann immer: Aber Fiat war Schuld an der Krise. Mit Bitcoin gäbe es die Krise gar nicht und alle Menschen wären wohlhabendend und hätten Ersparnisse.
Ich glaube das einfach nicht. Ich glaube, der Mensch ist wie er ist. Und so lange es Gier gibt, gibt es auch Spekulation und gibt es auch Blasen und solange es Egoismus gibt, braucht es auch einen Staat, er Geld umverteilt.

Krisen gibt es auf jeden Fall. Nichts ist sicherer als das. Was macht ein Staat dann, wenn er zuwenig Bitcoin hat und sich die Reichen in dieser tollen freien Welt aus dem Staub machen?

Wenn wir, der Souverän das alles entscheiden, dann erkläre mir doch bitte einmal, wie alle Themen von uns entschieden werden, die nicht im Wahlprogramm standen. Wie entscheidet der Souverän über Ereignisse wie Corona, Finanzkrisen usw.?

Deine Befürchtungen sind kein Argument. Also bringe bitte Argumente. Der Cantillion hat einen größeren Einfluss auf den Reichtum der Wenigen als ihre Geschäftstüchtigkeit. Widerlege das.

Zur Kenntnis genommen :slight_smile:

Das wir einen Mechanismus zur Umverteilung des Geldes brauchen, sehe ich auch. Ich würde jedoch sagen, dass dies nicht durch den Staat erfolgen sollte. Die Technologie erlaubt uns, dies automatisiert und dritte zu ermöglichen.

M.E. braucht es einen Mechanismus, dem die Reichen niemals entkommen können. Mein Favorit ist die Verbrauchssteuer, die direkt beim Bezahlen abgerechnet werden kann und sich auch verschiedenen Steuerarten wie Umweltsteuer, Kaptialtransaktionssteuer, etc zusammensetzen kann. Arbeit zu besteuern halte ich für den größten Unfug.

Krisen die mehr Geld brauchen als per Steuern eingenommen wurden, können/müssen über Spendenaktionen eingesammelt werden. Da Bitcoin nicht verschwinden wird, müssen wir uns darüber hinaus neue Wege überlegen, wie wir Krisen finanzieren können. Wie wäre es mit einer staatlichen Rücklage für Krisen?

Ich stelle fest, dass ich dieses Mal entgegen meines Vorsatzes auf mehr Punkte eingegangen bin als ich wollte. Leider beobachte ich bei Dir die Tendenz, einige Argumente Deiner Gesprächspartner nicht zu berücksichtigen (ob übersehen, vergessen oder unbequem, kann und will ich nicht beurteilen). Also denke bitte über alle Punkte/Argumente nach.

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Wir leben ja in einem parlamentarischen Regierungssystem. Wir beauftragen Menschen, denen wir vertrauen, Dinge für uns zu entscheiden. Es kann nicht alles im Wahlprogramm stehen. Auch, weil nicht alle Dinge zur Zeit der Wahl bekannt sind.

Das kann ich weder be- noch widerlegen. Bin kein Cantillon-Effekt-Experte. Ich weiß nicht, wie hoch dessen Anteil auf die „Ungleichverteilung“ ist. Kannst du das aufzeigen?

Was ich jedoch weiß ist, dass Kapital immer die Tendenz hat, sich zu zentralisieren. Vor allem aus Machtaspekten. Das gab es schon in der Antike. Ich glaube ehrlich gesagt, das ist unabhängig vom Geldsystem. Es gibt Menschen die sind reicher und mächtiger und bauen dies aus. Cantillon hin oder her.

Bitcoin-Standard-Fans bleiben meiner Meinung nach hier auch den Beleg schuldig, dass sich das wirklich und definitiv ändern würde!
Ich glaube es nicht.

Sorry, ich kann nicht immer auf alles eingehen. Habe Arbeit und Familie.
Ich bemühe mich aber. Ist ja ein zivilisierter Austausch hier :wink:

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Andere entscheiden, wer die Rechte des Individuums verletzen soll.
Es ist als würden alle in den Supermarkt gehen und dann entscheidet die Mehrheit, was alle kaufen müssen. Wer nicht kauft, was er kaufen soll, wird von bewaffneten Truppen gewaltsam in einen Käfig gesperrt. Individuelle Wünsche interessieren wie auch im vollständigen Sozialismus niemanden - außer man gehört der herrschenden Klasse an.

Warum ist das Kapital dann nicht längst bei einem Menschen zentralisiert? Tausende Jahre sind ja genug Zeit wenn es sich zentralisieren würde.
Menschen machen Fehler und Menschen sterben, daher passiert das nur in sehr begrenztem Maße.

Wenn man die Mechanismen des Fiat money ausnutzt, hat man als Reicher den Vorteil, relativ gesehen mehr Vermögenszuwachs zu haben, als wenn man kaum Kapital hat.
Wird kein neues Geld geschöpft, ist das sehr viel stärker ausgeglichen. Da man dann nicht über neues Geld reicher wird, das anderen Kaufkraft stiehlt, fehlen die großen Vorteile. Klar gibt es dann noch spezielle Investitionsmöglichkeiten, die man mit geringem Kapital nicht hat, aber es ist dann recht fair und die Vermögen wachsen oben wie unten in ähnlichem relativen Rahmen von zB 3-7% p.a.

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Nur um MIssverständnissen vorzubeugen, ich glaube an Demokratie und halte sie für ein lebenswertes Gesellschaftssystem. Allerdings glaube ich auch daran, dass jeder Mensch eigene Interessen hat und diese über die der Gesellschaft stellt. Egal ob er dafür gewählt wurde oder nicht. Geld ist das Instrument, mit dem er seine Interessen verteigt.

Bisher konnte ich folgende Argumentation nicht widerlegen (Vielleicht schaffst Du es?):

Menschen die nach Macht streben, häufen Geld an, um diese Macht zu verteidigen. Das gilt für den Fiat- wie für den Bitcoin Standard.

Der Cantillon Effekt wiederum funktioniert nur mit Fiatgeld aber nicht mit Bitcoin. Ergo verschlimmert das Fiatgeld mit seinem Cantillon Effekt die Ungleichverteilung stärker als es Bitcoin vermag.

Ich drücke es anders aus: Ohne Fiatgeld kann kein nach Macht Strebender die Ersparnisse der Sparer entwerten und gleichzeitig Vorteile daraus ziehen.

Wiederlege dieses Argument oder verrate mir bitte die Konsequenzen, die dies aus Deiner Sicht für die Gesellschaft hat.

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Ja, diesen Effekt will ich nicht ausschließen.
Unter einem Bitcoin-Standard wird es neue Effekte geben. Hast du noch nicht von dem lestuhl-Effekt gehört?
Ein kleiner Teil der Bitcoin-Halter (2%) halten einen Großteil aller Bitcoin (71,5%).
Quelle: Das Bitcoin-Vermögen ist besser verteilt als gedacht! - Blocktrainer
Das heißt, Bitcoin ist sehr ungleich verteilt. Es ist nun im Interesse eines Teils dieser Halter, ihre Macht und ihr Vermögen auszubauen.
Sie machen dies mit Marktmanipulationen, zu denen sie durch ihr großes Gewicht in der Lage sind.
Auch hier, nutzen die Reichen, die nah am Geld sitzen, ihre Macht aus.
Nur ein Beispiel, wie die Reichen immer reicher werden und die Armen ausgebeutet werden.

Eine weitere sehr einfache Möglichkeit wäre es, einfach als Bank, Menschen Bitcoin zu leihen. In einer Deflation unglaublich lukrativ.

Ich fürchte, du weißt unsere Demokratie nicht zu schätzen. Das ist sehr traurig.
Wer soll denn sonst über die Grenze der Freiheit des Einen und der Freiheit des Anderen wachen?
Bitcoin? Kalaschnikow?

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Ungleichverteilung ist doch bereits heute der Fall. Also nichts Neues. Der deflationäre Bitcoin wird nur deutlich länger dazu führen, von seinen Ersparnissen leben zu können. Falls ich den Unterschied, den Du hier aufzeigen möchtest, darüber hinaus nicht verstehe, nimm bitte noch einen Anlauf.

In punkto Marktmanipulation liegt der Unterschied zwischen Fiat- und Bitcoin Standard darin, dass selbst Fehlinvestitionen durch gedrucktes Geld aufrecht erhalten werden können (Stichwort Zombiewirtschaft). Im Bitcoin Standard werden die Investoren vorsichtiger (Sparen vs. Risiko). Geht die Marktmanipulation nicht auf, ist nicht nur das Geld unwiderruflich weg, sondern auch das Vertrauen der Investoren in zukünftige Pläne des Marktmanipulierers (bzw. das Vertrauen ist beschädigt).

Die Gefahr sehe ich ebenso. Ich sehe jedoch auch, dass Menschen lernfähig sind. Ein paar Schafe werden darauf hereinfallen und eine Lehre für die anderen sein.

Aus diesen Gründen teile ich Deine Auffassung:

Ich sehe jedoch keine Effekte, die zu einer Verschlechterung führen. Du? Marktmanipulation und Geldverleih wird mit Bitcoin deutlich riskanter. Die Menschen werden das lernen und entsprechend agieren. Oder sprichst Du Menschen das Lernen ab?

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Zu so einem Handel bedarf es bekanntlich 2 Akteure. Wenn beide Akteure dem Vertrag der Kreditvegabe freiwillig zustimmen, so scheinen sich beide davon einen Vorteil zu versprechen. Wenn die Bank Wucherzinsen verlangt, so wird vermutlich niemand den Kredit annehmen. Und wenn doch - selbst Schuld. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Menschen die für Konsum Schulden aufnehmen , müssen dafür einen hohen Preis zahlen.

70% Schutzgeld an den Staat bezahlen und alle Rechte mit Füßen treten lassen, weiß ich tatsächlich nicht zu schätzen.
Aber ich denke wir können uns darauf einigen, dass es in den meisten Gegenden aktuell wohl schlimmer ist.

Wachen sollten Menschen darüber und die Grenzen festlegen sollte das Naturrecht, das im Gegensatz zu menschengemachtem Recht logisch schlüssig ist und alle Konflikte in der Theorie vermeiden kann.

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Ich glaube, unser Menschenbild und unser Verständnis von Gesellschaft weist nicht besonders viele Gemeinsamkeiten auf. Da macht es dann auch wenig Sinn, über Geld zu diskutieren. Aber das ist ein grundlegendes Problem zwischen den Bürgerlichen und den Libertären.

Was mich aber hier interessiert: Von wem ist denn das Naturrecht gemacht, wenn nicht vom Menschen?

Macht es nicht gerade dann Sinn? :crazy_face:

Es ist wie das Wort schon sagt, aus der Natur ableitbar.
Ohne performativen Widerspruch ist es nicht zu verneinen, dass Dein Körper Dir gehört. Das gilt für alle Menschen.
Daraus folgt, dass sie selbst über ihren Körper entscheiden dürfen. Andere Körper zu verletzen, wäre zB nicht mit dieser Regel kompatibel.
Natur hat keinen Besitzer und wird von uns benötigt, um zu überleben. Wenn man besitzerlose Natur mit eigenem Besitz (Körper) „vermischt“ eigmet man sie sich an.
Da sind sie genauen Umstände natürlich nicht so klar ableitbar, aber der Rahmen schon.
Bei genauerem Interesse sind die Namen John Locke und Murray Rothbard zu nennen. In Fortgeschrittenen Details dann Hans Hoppe und Walter Block.

Problem bei menschengrmachtem Recht: Es ist in der Praxis nicht mit dem Selbsteigentum vereinbar, also dem Eigentum am eigenen Körper.
Es hätte irgendwann einen Menschen geben müssen, der „Übermensch“ ist oder aus anderen Gründen mehr Rechte hat, wodurch er über fremde Körper entscheiden durfte und somit legitime Herrschaft ausübt. Das gab es aber nie. Da die Beherrschten ihren Herrschern nicht zugestimmt haben, fehlt ebenfalls die Legitimation für menschengemachtes Recht.
In der Theorie würde es funktionieren, wenn man Verträge schließt, in denen freiwillig diese Rechte übertragen werden, mit den man für andere Menschen Regeln aufstellen darf. In der Praxis gibt es das aber noch nicht. Vielleicht ein Modell für die Zukunft im Freiheit.

Scheint aber eh off topic zu sein, auch wenn die genannten Protagonisten prägend für die ÖS waren und sind. Das Modell der Deduktion mit Axiom, das gar keinen validen Widerspruchsversuch möglich zu machen scheint, ist nicht nur beim Naturrecht nach Rothbard sondern auch bei der Praxeologie nach Ludwig von Mises in Form von „Der Mensch handelt“ zu finden.

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Warum habe ich das Gefühl dass du das Fiatsystem nicht verteidigst weil du es für das beste System hällst?

Das stimmt so nicht: Fiat war teil der Kriese, aber es waren Spätfolgen des Krieges und des daraufhin eingeführtem Geldsystems. Mal so ganz plump gesagt: Wenn du dich überall durchs Leben schnoorst, immer Anschreiben lässt und einfach für alles Schulden aufnimmst, dann hast du erstmal ein gutes Leben. Erst wenn dann alle irgendwann mal begreifen dass du nie die Absicht hattest die Schulden zurückzuzahlen, dann gibt es Probleme. Das Fiatystem verschiebt die Kriesen einfach in die Zukunft wo die Menschen dann aber keinen Zusammenhang mit ihren Entscheidungen aus der Vergangenheit sehen. Genauso verhällt es sich mit neuem Geld drucken: Erstmal hat die Regierung dann das Geld und kann es ausgeben. Die Bezahlung durch Inflation oder Rückzahlung des Kredites kann Jahre/Jahrzehnte aufgeschoben werden.

Welche kriese Meinst du eigentlich? Die Hyperinflation in Deutschland 1923? Die wegen Reperationszahlungen und exexiver Geldmengenausweitung erst entstanden ist?

Oder die Deflationspolitik?

Hier muss man aber dazusagen, dass es ein Unterschied ist, ob das Geldsystem intrinsisch anreize gibt wie das Pries/Lohn Niveau sein sollte oder ob es die Politik planwirtschaftlich vorgibt. Im ersteren Fall kann jeder selbst frei entscheiden ob die Wirtschaftliche Lage die Preisänderung rechtfertigt, ob nach oben oder unten. Im zweiten Fall ist man politisch an Preise gebunden (wie 1930) und das führt immer zu einem Fehlanreizt der Wirtschaft. Beispiel: Die Regierung sagt dass Brötchen genau 1€ kosten sollen. Wenn der Erzeugerpreis (Mehl kaufen, Heitzkosten, Lohn/Arbeitsaufwand,…) aber höher liegt wird jeder Bäcker mit Brötchen Verluste machen: Also er wird Brötchen nicht mehr Anbieten. Liegt der Erzeugerpreis nur leicht unter dem vorgegebenen Verkaufspreis, dann lohnt sich das Geschäfft vielleicht. Liegt er aber deutlich darunter dann wird jeder Mensch anfangen Brötchen zu Backen und zu verkaufen zu wollen. Oder anders gesagt es würde eine Brötcheninflation geben.
Was also 1930 Schief gelaufen ist ist dass erst durch Inflation, Geldausweitung und Kredite eine Inflationäre Spirale hochgegangen ist die dann innerhalb kürzester Zeit mit einem tiefen Fall politishc angestoßen wieder nach unten korrigiert wurde.

Bei Bitcoin würde es aber erstmal keinen politischen zwang geben das durch Inflation aufgeblähte System plötzlich platzen zu lassen. Umso länger es dauert, umso sanfter wird der Fall von der Inflationären Spirale. erst wenn irgendwelche Preisgarantien oder ähnliches Ausgesprochen werden, also wenn Planwirtschaft betrieben wird, dann wird es massiv Probleme geben.

Ja und daran wird ein Bitcoin Standard auch erstmal nichts daran ändern. Aber um Girig zu sein muss man Risiken eingehen. Heutige Banken und Staaten haben KEIN Risiko. Sie können Zocken und wenn sie sich verzockt haben dann werden sie vom Staat gerettet, und zwar durch frisch gedrucktes Geld anstatt durch Steuergelder. Für diese müsste sich der Staat ja rechtfertigen und es hätte Proteste gegeben. Ja das ist auch eine Art Kriese die Bitcoin nicht verhindern kann. Aber es hebt die demokratischen Werte anstatt das einfach übers Volk hinwegentschieden wird und sich unbemerkt am Volkeigentum vergriffen wird nur um die Banken zu retten.

Vorsorge Betreiben, zB sicherstellen dass legitime Steuern auch im Land und nicht irgendwo anders gezahlt werden.

Schöne Idee, darüber hab ich noch nicht nachgedacht. Eine Konsumsteuer? Aber dann müsste man auf Grundbedürfnisse aufpasen. Luft, Wasser usw muss sich immernoch jeder leisten können…
Vielleicht eine Luxuskonsumsteuer? Fehrnsehen/Filme Schauen, Musik hören,…
Oder einfach eine Transaktionssteuer unabhängig des Tauschgutes?
So 100%tig überzeugt mich spontan kein Konzept.

Ok ich präzisiere: Inflation in unserem heutigen System ist aus den oben schonmal genannten gründen IMMER eine Umverteilung von arm zu reich, auch wenn es nur 2% sind. Mag sein dass sich im Bitcoin Standard ähnliche Effekte ausbilden, zB. über die Deflation. Das will ich nicht bestreiten. Aber trotsdem könnte im Bitcoinstandart keiner Cheaten, zB. indem er die Deflation beschleunigt. Das geht zwar theoretisch aber erstens nicht unendlich und zweitens müsste ein Reicher sehr viel Geld beiseite legen um es für andere Bemerkbar zu machen dass er dann ja auch nicht mehr selber zur Verfügung hat. Ansonsten gibt es nur die intrinsische Deflation durch Wachstum wenn sich die Maximale Geldmenge auf immer mehr Individuen/Entitäten aufteilen muss.
Inwieweit hängt diese Umverteilung vom Soverän ab? Weil die reichen ihr Vermögen mit Sachwerten schützen anstatt es sich weginflationieren lassen und somit mitbezahlen? Weil die reichen ihr Einkommen durch neu gedrucktes Geld freiwillich den Armen spenden könnten aber nicht machen?

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Danke für die für die sachliche Diskussion. Das ist es, worum es mir geht. Eine differenzierte und kritische Auseinandersetzung mit dem Bitcoin-Standard. Etwas, das ich auf dem Blocktrainer-YouTube-Kanal zunehmend vermisse.

Da ich selbst weder Ökonom noch Historiker bin, würde ich mir eine ähnlich differenzierte Auseinandersetzung auf YouTube mit einem gestandenen Ökonomen wünschen.

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Nichteinmal dafür reicht es noch…

Jetzt sollen laut Romans letztem Livestream die Mittellosen einfach arbeiten gehen.

Aber was passiert, wenn es aufgrund deflationärer Effekte kaum noch Menschen gibt die bereit sind für Arbeit zu bezahlen?

Wenn man davon ausgeht, dass durch Produktion Steuern eingenommen werden evtl.

Das ist eine gigantische Diskussion mit so vielen möglichen Standpunkten und Roman sagt in seinem letzten Livestream einfach „geht nicht“…

Wenn Menschen nicht durch den Petrodollar so ausgebeutet werden, dass diese einen gewissen Wohlstand erreichen können müssen sie nicht mehr viele Kinder zeugen, um diese arbeiten zu schicken.

Dann könnte das Muster, dass in erste Welt Ländern die Bevölkerung schrumpft sich noch weiter ziehen. Also eher wie Elon Musk sagt ein Populationskollaps.

Sind zwei Steuern die schon sehr gut funktionieren, dazu noch eine Steuer auf Abgase, die in großen Mengen in die Luft entlassen werden und das ist ein wesentlich besseres Steuerkonzept wie das Aktuelle.