Kleine "Kritik" am Blocktrainer bzgl. überproduzierter Energie

Hallo Blocktrainerteam,
ich schaue mir gerne eure Beiträge an und finde die Arbeit echt super.
Leider ist mir jetzt schon öfter aufgefallen, dass @Blocktrainer Roman bei dem Thema grünes Mining von sogenannter überproduzierter Energie spricht.
Da er ja selber oft den Energieerhaltungssatz anspricht, kann ja Strom nicht überproduziert werden und ins nichts laufen.
Strom ist ein geschlossener Kreis und die Produktion muss sich nach Angebot und Nachfrage regulieren. Wird mehr Strom als abgenommen eingespeist, so erhöht sich die Netzfrequenz da die Last auf den Turbinen geringer wird und dadurch die Drehzahl erhöht.
Die Anlagen, welche flexibel sind, müssen also bei sinkender Abnahme vom Netz abgeworfen werden oder in der Leistung begrenzt werden und sind damit nicht mehr effektiv oder produktiv.
Ich verstehe den Ansatz dahinter, aber die Formulierung ist halt nicht sehr passend.
Ich bin auch kein Überflieger auf dem Gebiet, aber würde auf jeden Fall versuchen eure Fragen auf dem Gebiet zu beantworten.

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Hier ist zu unterscheiden zwischen den Kraftwerken und den regenerativen Energien.

Bei den Kraftwerken hast du recht, diese könnten runtergedrosselt werden, so dass keine Überproduktion in dem Sinne besteht. Alternativ wird der Strom halt an der Strombörse an einen anderen Abnehmer verkauft.

Bei regenerativen Energien sieht es aber anders aus. In manchen Ländern gab oder gibt es Abnahmegarantien. Diese bedeutet manchmal das der Strom ins netz gespeist wird manchmal nur das ein Betrag gezahlt wird ohne das eine Einspeisung erfolgt.
In anderen Ländern gibt es keinerlei Abnahmeverpflichtung.

Das bedeutet dann, dass der Strom überproduziert ist. Das Windrad, Wasserkraftwerk oder die Photovoltaik Anlage, dreht sich bzw. nimmt Licht auf es wird aber nichts in das Netz eingespeist. Speichern ist tlw. sogar verboten somit wird die Energie einfach als Wärme oder Arbeit wieder abgegeben.

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Bist Du vom Fach?
Bitte erläutere doch wie die Energie in Wärme oder Arbeit abgegeben wird, wenn sie nicht ins Netz eingespeist wird.
Photovoltaikanlagen erzeugen Spannung wenn die Sonne scheint, aber solange kein Abnehmer dran hängt, wird auch keine Leistung erzeugt… Offener Stromkreis, also kann auch kein Strom fließen und somit keine Leistung abgegeben werden.

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Versteht mich nicht falsch…
Ich will nicht die Idee in Frage stellen.
Ich bin nur der Meinung, dass die Fakten auch richtig dargestellt werden sollten.

Fakt ist, dass die Anlagen, welche nicht einspeisen nicht effizient ausgelastet werden und die Effizienz durch mining in dem Falle gesteigert werden könnte.

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Aber genau das sagt Roman doch immer?

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:grinning: Ja…
Jeder weiß was gemeint ist… Selbst ich. :upside_down_face:
Es geht nur darum, dass man Energie nicht überproduzieren kann und diese dann verpufft…
Strom muss umgewandelt werden und kann nicht verdunsten.

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Dann sind es halt überdimensionierte Energieerzeugungsanlagen, die mehr Energie produzieren (können müssen), als in dem Moment benötigt wird.
Also wird in dem Moment eigentlich schon überproduziert im Vergleich zum Bedarf. Das überproduzierte geht halt ins Mining.
Die Alternative wäre tatsächlich die Abschaltung.
Aber die wäre verglichen mit dem Mining ineffizient.

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Das Wort heißt Überkapazität.
Um den Bedarf an Erneuerbaren zu decken müssen wir eine Überkapazität an Anlagen haben, um Flauten und Sonnenarme Zeiten auszugleichen.
Das heißt aber nicht, dass diese Anlagen überproduzieren.
Sie müssen abgetrennt werden, wenn der Strom nicht in irgendeiner Form abgenommen wird.

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  1. Wieviel Mining wird so aktuell betrieben?

  2. Wieso wird als einzige Alternative das abschalten der Anlage angeführt? Was ist mit der Speicherung von Strom in welcher Form auch immer ?

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Das ist vollkommen richtig. Überkapazität führt zu einer (möglichen) Überproduktion.
Womit wir am Ende der Wortklauberei angekommen sind.

:wink:

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Das wäre auch eine Option, welche mir aber im Vergleich zum Mining ineffizienter erscheint (ohne mich genau damit befasst zu haben).

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Ein Speicher wäre ein Abnehmer des Stroms, somit wäre es keine Überproduktion.
Das wäre eine super Sache, aber leider sind wir noch nicht in der Lage solche Strommengen zu speichern.
Wasserkraftwerke sind übrigens oftmals auch Stromspeicher.

Der eine mag es Wortklauberei nennen, aber legt die Community nicht immer so viel Wert darauf, die Fakten richtig wiederzugeben?
Es ist halt elektrotechnisch nicht möglich mehr Energie zu erzeugen, als abgenommen wird.
Würde man ein Windrad im Wind drehen lassen, obwohl es keinen Strom erzeugt, und damit keine Last haben, so würde es immer schneller werden und sich selbst zerstören. Daher stehen Windräder, wenn kein Strom produziert wird.

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Da haben die Miner die die Überkapazitäten nutzen (wenn es die wirklich jetzt schon gibt) Glück gehabt.

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Vielleicht hilft die das mehr:
Natürlich wird immer genauso viel Energie ins Netz gegeben wie gerade benötigt wird, andernfalls sinkt/steigt die Netzfrequenz. Die Formulierung Überproduziert bezieht sich auf die „Stromerzeuger“, die mehr Energie einfangen und abgeben könnten als sie es aktuell tun. Die Differenz zwischen wirklich abgegebener Energie und eingefangener Energie wird wieder an die Umgebung abgegeben, also ist der Energieerhaltungssatz jederzeit erfüllt. Für manche Geräte kann es aber gefährlich sein, diese Energie anders abzugeben als in Form von Strom, deswegen werden zB. Windkraftanlagen abgeschaltet, Solarzellen können eventuell überhitzen usw.

Generell ist diese Energieform vorhanden und problemlos umwandelbar in elektrische Energie. Aber da sie gerade nicht benötigt wird, wird diese Nutzbare Energieform wieder vernichtet, sprich in Wärme umgewandelt (oder bestenfalls belassen in Bewegungsenergie wie bei Windkraft), jeh nach Gerät.

In dem Sinne könnte Bitcoin auch die Erzeugeranlagen vor Überhitzung schützen wenn man damit das Netz stabilisiert.

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Kannst Du bitte genauer erläutern, wie die die Energie wieder an die Umgebung abgegeben wird und welche Geräte Du genau ansprichst?
Hast Du eine Quelle dafür, dass Solarzellen (Photovoltaik) überhitzen, wenn kein Strom abgenommen wird?
Wie wird die aufgenommene Energie bei Windkraft wieder in Bewegungsenergie umgewandelt?

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Das ist für jedes Gerät anders, deswegen war ich recht unspezifisch.
Für genauere Erklärungen müsstest du dich in die genaue Physik der jeweiligen Geräte einarbeiten.

Generell kann man nur ein thermodynamisches Model einer Blackbox anwenden:
Du gibst Energie in eine Box rein und schaust theoretisch, was an Energie wieder heraus kommt.
Das könnte ein Wärmereservoir sein (Thermoelektrischer Effekt), Bewegungsenergie (Strömunskraftwerk oder Windanlagen mithilfe vom Dynamo) oder Licht (Photoelektrischer Effekt).
In der Box sitzt entsprechen ein Windkraftwerk, ein Dynamo, eine Solarzelle, ein Hochofen, was auch immer.

Für all diese Maschinen läuft die Energieumwandlung sehr unterschiedlich ab. Trotsdem kann man thermodynamisch immer Eingangsenergie und Ausgangsenergie bestimmen, wobei die Ausgangsenergie eingeteilt werden kann in nutzbare Energieformen und Wärme. Und aus dem Quotient der Eingangsenergie und der nutzbaren Ausgangsenergie kann man den Wirkungsgrad bestimmen.
Wie die Maschine aber reagiert, wenn man zB. einen unendlichen Widerstand am Ausgang anbringt (Also keine Stromabnahme), das hängt vom inneren der Blackbox ab, also von der genauen physikalische Realisierung der Maschine.

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Falls dich das Thema interessiert und du gerade keine Zeit für ein ganzes Physikstudium hast, dann kann ich die Vorlesungsreihe Energie und Klima (25*1,5h) empfehlen:

Kraftwerke und erneuerbare Energien werden da irgendwo in der Mitte auch behandelt.

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Du kannst mir ruhig ein Beispiel nennen, welches Du heranziehst.
Ich arbeite seit 25 Jahren bei einem Energieversorger und arbeite mit Netzen und Maschinen bis zu 110 kV Netzen.
Die Physik ist mir auch bekannt.

Gehen wir einfach mal auf die Windanlage ein…
Wie wird die nicht genutzte Energie Deiner Meinung nach wieder an die Umgebung abgegeben?

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Für Windkraft wahrscheinlich nicht als Bewegungsenergie.
Eventuell könnte man den Dynamo mit der Selbsterzeugten Stromenergie umpolen und damit zum Motor machen, aber ich denke nicht dass das gemacht wird.

Soweit mir bekannt werden Windkraftwerke gebremst, mit Blockbacken wie bei Autos oder Zügen. Damit wird die Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt und an die Umgebung abgegeben. Aber auch alleine das Drehen der Hauptachse involviert schon Reibung und damit eine Wärmeumwandlung.

Bei Solarzellen ist das etwas komplizierter, da sie keine Beweglichen Teile haben. Jeh nach Realisierung wird also einfach eine konstante Spannung aufgebaut, die so bleibt wenn sie nicht abgenommen wird. Dann wird die einfallende Lichtenergie lediglich dazu verwendet die Solarzelle zu erwärmen (oder reflektiert). In manchen Konfigurationen wird die Solarzelle aber auch kurzgeschlossen wenn der Strom nicht abgenommen wird. Dann fließt der Strom nur im Kreis und die Leiter erwärmen sich entsprechend. Falls es dabei nicht zu warm wird macht das natürlich nichts.

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Miner kaufen inzwischen auch schon Erdgas das bei der Ölförderung quasi nebenbei gefördert wird und direkt an Ort und Stelle einfach abgefackelt wird.

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