Iran will Bitcoin-Zahlungen für internationalen Handel zulassen

Die islamische Republik Iran will Bitcoin und andere Kryptowährungen für den Einsatz zum internationalen Handel legalisieren.

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Würde ich eher als eine negative Nachricht sehen.

Quatsch, andere Staaten werden sehen wie gut der Iran da stehen wird.

Was ja gerade nicht im Interesse einiger der wichtigsten Staaten der Welt ist.

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Da gebe ich dir recht, da ja die verhängten Sanktionen umgangen werden. Aber wieso das dies schlecht für BTC an sich ist, sehe ich nicht. Ich finde es eher positiv. Wieder ein Land mehr (sogar auf einem anderen Kontinent) was die „Aufstellung“ von BTC stabiler macht auch gegenüber staatlichen Eingriffen, usw.

Naja in der iranischen Wirtschaft nimmt ausgerechnet die Revolutionsgarde direkt oder indirekt eine Schlüsselposition ein:

Die Iranische Revolutionsgarde ist wirtschaftlich auf fast allen Gebieten aktiv und ist als paramilitärische Einrichtung der größte Unternehmer des Landes. Niemandem außer dem Revolutionsführer Rechenschaft schuldig, unterliegen die Pasdaran keiner Steuerpflicht und zahlen ebenso bei der Einfuhr keine Zollgebühren.[6]

(…) It is now a vast conglomerate, controlling Iran’s missile batteries and nuclear program but also a multibillion-dollar business empire reaching almost all economic sectors.[14] Estimates of the fraction of Iran’s economy that it controls through a series of subsidiaries and trusts[87] vary from ten percent[88] to over 50.[89]

The Los Angeles Times estimates that IRGC has ties to over one hundred companies, with its annual revenue exceeding $12 billion in business and construction.[90] IRGC has been awarded billions of dollars in contracts in the oil, gas and petrochemical industries, as well as major infrastructure projects.[91]

Die Revolutionsgarden werden, mit guten Argumenten, von den USA als Terrororganisation eingestuft und als zentral für das iranische Nuklearprogramm angesehen. Dass sie sowohl die libanesische Hezbollah wie auch diverse syrische Kämpfer kontrollieren, macht sie auch nicht jedem sympathisch.

Da braucht es wenig Phantasie, um sich die Schlagzeilen auszumalen:

„Iran finanziert internationalen Terror mit Bitcoin“
„Bitcoins für die iranische Bombe“
„Warum Irans Terrortruppe den Bitcoin liebt“

Gleichzeitig ist der positive Effekt überschaubar.

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Wir erinnern uns: Bitcoin ist für ALLE da!

Wenn wir tatsächlich anfangen, zu selektieren, wer Bitcoin nutzen darf und wer nicht, ist es das Ende der Freiheit. Nein, Bitcoin will und muss unpolitisch und ohne Moral handelbar sein. Zu oft in der Geschichte ändern sich Moral und politische Richtung - mal ganz abgesehen davon, dass das immer vom Standpunkt abhängig ist. Wer sind wir, dass wir Westler meinen, das immer rechte Maß der Dinge zu sein? Warum sollte die westliche Welt allein die Deutungshoheit darüber haben, was moralisch ok ist und was nicht?

Die Staaten der Welt können gerne Sanktionen aussprechen und diejenigen verurteilen, die sich nicht daran halten, aber pauschal der Wirtschaft eines Landes die Möglichkeit zu nehmen, internationale Finanzgeschäfte zu tätigen, ist für mich nicht angemessen.

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Was hat das mit Bitcoin zu tun ?
Es gibt Sanktionen und fertig. Oder sind Geschäfte mit illegalen Drogen ok, wenn sie mit Bitcoin abgewickelt werden? Weil Bitcoin ist ja auch für Dealer da…?

Genau so wird es kommen. Und es wird wieder gejammert: Warum ist die Presse nur gegen Bitcoin?

Das hast Du gut erkannt: NICHTS!
Und genau deswegen dürfen wir die Verwendung von Bitcoin nicht einschränken. Ansonsten will Land A die Zahlungen von Land B blockieren, Land B findet aber Land C auch Shize und will blockieren…

… you get the idea?

Scheiß auf die Presse. Bitcoin ist Freiheit für ALLE.

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Bezüglich den möglichen Schlagzeilen gebe ich dir vollkommen recht. Genau so wie die ganzen anderen FUD-Berichte publiziert werden, wird dies auch hier gemacht werden. Aber ich glaube nicht, dass dies BTC an seiner Entwicklung hindert, höchstens verlangsamt. Deshalb finde ich es gut, da es dem Land mit all seinen Bewohnern wieder eine Möglichkeit für den Handel bietet.

Zum Iran: Ich habe mich wirklich nur oberflächlich mit dem Iran beschäftigt, finde jedoch Wikipedia bei politischen Themen meist schwierig und die darin enthaltenen Quellen kommen ebenfalls einseitig aus Amerika (NYT, BBC, usw.) was sicherlich kein ausgewogenes Bild über den Iran präsentiert.

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Natürlich dürfen wir (der Staat/eine Staatengemeinschaft) das.
Gesetze gelten mit und ohne Bitcoin. Oder bist Reichsbürger oder Anarchist oder sowas?

Na klar dürfen Staaten und Regierungen das. Wir dürfen das aber technisch nicht zulassen, denn das würde Bitcoin zerstören. Hab mich nicht präzise genug ausgedrückt als ich schrieb: Keine Moral, keine politischen Werte. Gibt’s die bei Gold? Nein. Mach einfach einen Analogieschluss.

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Bitcoin wird ja auch nicht auf der technischen Ebene zerstort. Das ist schwierig bis unmöglich.

Also Sanktionen nur wenn die Waffen oder was auch immer, per Fiat gehandelt werden.
Bitcoin und Gold sind ok.

Also ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich will keine Sanktionen gegen Bitcoin.

Sehr beruhigend. :slight_smile:
Und von mir aus kann man ja gern Sanktionen verhängen, aber das darf nicht dazu führen, dass bei der Verarbeitung der Blockchain Blöcke zensiert / abgelehnt werden. Da muss sich die Politik bitte andere Druckmittel ausdenken.

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Was wir hier für ein Bild vom Iran haben ist eine sehr einseitige Sichtweise, die vor allem von geopolitischen Interesse der USA geprägt ist.

In meinen Augen sind die ‚Revolutionsgarden‘ im gleichen Maße eine terroristische Vereinigung wie der amerikanische CIA.

Iraner selbst definieren als das größte Problem ihres Landes eine unfassbare Korruption, die alle Bereiche erfasst hat. Durchaus befeuert wird dieser Zustand von der jahrzehntelangen Sanktionspolitik, wodurch selbst profane Güter des alltäglichen Lebens zu Dealerware wird.

Die zu erwartende negative Presse wie oben geschrieben wird es wohl dann geben, da warten ja einige Schreiberlinge geradezu drauf.

Mittelfristig wird die Verwendung von BTC für den Außenhandel des Iran zur nächsten Bewährungsprobe: kann das letzte Geld der Menschheit frei funktionieren, wenn eine bestimmte Interessensgruppe (der Westen) den Handel und den damit verbundenen Zahlungsverkehr (SWIFT-Ausschluß) unterbinden möchte?

BTC fix this…oder er ist tot!

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Man kann auch sicher eine pro-iranische Sicht auf die Situation haben oder zumindest Argumente für eine Umgehung der Sanktionen finden, nur ist auch klar, dass dies nicht die amerikanische oder israelische Haltung widerspiegelt. Tatsache ist auch, dass der Iran nicht viele Freunde in der internationalen Gesellschaft hat, nicht einmal in der sog. arabischen Welt.

In der Vergangenheit ist der Iran schon damit gescheitert, Gold als Mittel des Zahlungsverkehrs einzusetzen. Der entsprechende Druck Washingtons auf Ankara hat dem relativ zügig ein Ende gesetzt:

Als nächstes dachten die Europäer, sie könnten ihren eigenen Firmen mittels INSTEX ein geeignetes Instrument zur Verfügung stellen, um weiterhin Handel mit dem Iran zu betreiben. Obwohl das angeblich nur zu humanitären Zwecken dienen sollte, war klar, was die USA davon halten:

So gut wie keine Geschäfte wurden darüber abgewickelt und europäische Firmen zogen sich vielmehr komplett vom iranischen Markt zurück. Warum? Weil die möglichen Gewinne in einem winzigen Markt wie dem Iran die Verluste durch Sanktionen gegen europäische Unternehmen auf dem US Markt nicht mal ansatzweise ausgeglichen werden können.

Warum soll Bitcoin hieran etwas ändern können? Der Iran will ja nicht mit Bitcoin spekulieren oder Doge kaufen, sondern Güter exportieren und Waren auf dem Weltmarkt kaufen können. Jeder, der iranische Rohstoffe kauft, dem Iran etwas verkauft oder sonst wie Zahlungen mit dem Land abwickelt, würde sich aber unmittelbar selbst zur Zielscheibe machen und das über ein öffentlich einsehbares Kassenbuch.
Zahlungen in der Größenordnung einer ganzen Volkswirtschaft versteckt man nicht mal eben so in der Blockchain. Im ungünstigsten Fall geht dann die Diskussion über „tainted coins“ wieder los.

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