Inflationierte Arbeitskraft?!

Mir kam gerade folgender Gedanke und ich bin gespannt zu hören, was ihr darüber denkt. :thinking:

Angenommen, ein Arbeiter arbeitet 40 Stunden in der Woche und erhält dafür 2000€/Monat (brutto/netto mal ignoriert). Nehmen wir weiterhin eine Inflation von „nur“ 2% p.a. an. Dann ist doch die Kaufkraft des Arbeiters im nächsten Jahr nur noch 1960€ wert, oder nicht?

Wenn aber doch eigentlich Geld dazu da sein sollte, Arbeitskraft, also Zeit, in Geld umzuwandeln und zu speichern, aber dieses im nächsten Jahr weniger wert ist…

Ist die Umkehrung davon dann, dass ein Arbeiter statt der 40 Stunden im nächsten Jahr nur noch 39,2 Stunden Arbeitskraft leisten könnte, also 2% weniger? Bzw. wäre das nicht im Prinzip eine Art und Weise, den Kaufkraftverlust des Geldes zu kompensieren?

(Noch ein Hinweis: Mir gehts nur ums theoretische. Es sollte jedem klar sein, dass eine Verringerung der eigenen Arbeitsleistung auf Dauer niemandem selbst nützt sondern man sich damit eher selbst schadet. :wink: )

Kann man das so sehen oder habe ich da einen Denkfehler?

Dann ist es wohl kein Geld, sondern nur eine inflationäre Währung - ein Shitcoin sozusagen.

:wink:

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Im Prinzip wäre das der Weg in die Arbeitslosigkeit mit extra Steps. Die Arbeitszeit um die Inflationsrate zu reduzieren wäre zwar ein Ausgleich, aber das bedeutet auch das du dich immer weiter einschränken musst. Du kannst für deinen gleichbleibenden Lohn ja trotzdem immer weniger kaufen.

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In der reinen Theorie wäre das ein netter Ausgleich. Die Alternative, die mir deutlich besser gefällt: Das Geld inflationssicher zu sparen und dann mit der Wertsteigerung jedes Jahr 2% weniger zu arbeiten. Oder aber weiter bei 40h bis zur Rente für den entsprechenden Mehrwert. Das wäre ein Renteneinstieg, der einen freudig entgegenblicken lässt oder halt ein Leben auf gleichbleibendem Niveau mit viel Freizeit.

Kapiere nicht ganz was du meinst.

Der Lohn sollte sich ja der Inflation anpassen (theoretisch). Also du kannst dir davon immer 2000 Äpfel kaufen wenn du das direkt ausgibst.

Wenn du jetzt 2% weniger arbeitest kannst du ja auch nur noch 1960 Äpfel kaufen.

Die Inflation oder Deflation wirkt sich ja eigentlich nur auf das gesparte aus. Also wenn du den ganzen Lohn nicht ausgibst kannste nach nem Jahr halt nur noch 1960 Äpfel kaufen obwohl du damals Arbeit für 2000 Äpfel geleistet hast.

Ich weiß jetzt grad nicht, ob du auf den Threadersteller oder mich antwortest.

Beim Threadersteller ist natürlich klar, dass du in der Praxis nicht weniger arbeiten und gleichbleibenden Lohn erwarten kannst, sondern bei 2% Wertverfall UND 2% zusätzlicher Arbeitszeiteinsparung schon 4% weniger in der Tasche haben wirst.
Als Antwort auf die doofe Inflation aber einfach weniger Leistung anbieten, ist von ihm eine verschmitzte Theorie. So hab ich‘s verstanden.

War es die Antwort auf mich, dann habe ich ja ebenfalls rein theoretisch auf inflationsfreie Anlage hingewiesen.
Wenn also Produkte um 2% teurer werden, heißt das, die Anlage würde 2% Ertragszuwachs verbuchen.
Mein Beispiel sollte eine Anspielung auf die Ziele von BTC sein.

War schon eine Antwort an den ersteller des Threads

Er geht dabei wahrscheinlich nur auf den momentanen Lebensunterhalt ein und lässt das Zurückhalten von Geld erstmal außer Acht.

Ja, verstehe ich total :see_no_evil:
Irgendwie hat es daran gehapert meine Gedanken vernünftig zu formulieren :melting_face:

Ich versuche es einfach noch einmal:

Unter der Annahme, dass Geld = geleistete Arbeitszeit ist und das Geld 2% Inflation unterlegen ist, wäre eine Möglichkeit, diese Inflation auszugleichen, indem man eben genauso viel (2%) weniger Arbeitsleistung erbringen würde (zu gleichem Lohn, der ja Kaufkraft verliert).

Das heißt, es entsprächen sich:

100% Arbeitsleistung innerhalb der 40 Stunden Arbeit = 2000€ Kaufkraft bei 2000€ Lohn

Und nach Inflation:
98% Arbeitsleistung innerhalb der 40 Stunden Arbeit = 1960€ Kaufkraft bei 2000€ Lohn.

Also ich habe mich gefragt, ob Geldinflation/Kaufkraftverlust auf diese Weise in Arbeitskraftverlust übersetzt werden könnte.

Als Antwort wäre das natürlich irgendwie trotzig, aber irgendwo auch fair :face_with_peeking_eye:

Danke euch allen fürs mitdenken, trotz der nicht ausgereiften Frage oben :blush:

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