Entwicklung eines Clients zum Abfragen von Exchange-Daten

Ich möchte einen Client entwickeln, der meine verschiedenen Assets von binance anzeigt. Außerdem möchte ich alle Daten für meine Steuererklärung auswerten. Es handelt sich um sehr viele Transaktionen, die durch automatisiertes Bot-Trading entstehen. An dieser Stelle habe ich ein kleines Problem. Für jede Transaktion benötige ich den Betrag in EUR für die Steuererklärung. Die binance SPOT-API liefert nur historische Candlestick-Daten mit einem kleinsten Intervall von einer Minute. Jetzt denke ich über zwei Lösungen nach. Der erste ist die Berechnung des Durchschnitts. Hier stellt sich die Frage, welche Werte ich verwenden soll, Open und Close oder High und Low? Die zweite Möglichkeit besteht darin, nach einer anderen Plattform zu suchen, die eine API bereitstellt, auf der ich historische Daten abrufen kann, um den EUR-Betrag jeder Transaktion zu berechnen. Alle Ideen sind willkommen.

Mit so vielen Antworten hatte ich nicht gerechnet :rofl:. Ich denke ich muss die Candlestick-Daten auf Minutenbasis nehmen. Hat denn niemand einen brauchbaren Vorschlag, welche Mittelwertberechnung am sinnvollsten wäre?

Welches Finanzamt braucht minutengenaue USD/EUR Kurse und dann noch einen Durchschnittswert um genauer zu werden?

Aber such dir einen aus:

The calculation of the average of the high, low, and close, is as follows:
OHLC Average = (Open + High + Low + Close) / 4
HLC Average = (High + Low + Close) / 3
HL Average = (High + Low) / 2

Im Grunde geht es darum, möglichst korrekte BTC/EUR-Preise zu ermitteln. Je weiter ich von dem tatsächlichen Zeitpunkt einer Transaktion entfernt bin, desto größer ist das Potential, falsche Preise zu berechnen. Das kann ja auch zu meinem Nachteil sein, wenn der berechnete Gewinn in EUR höher ausfällt, als er zum exakten Zeitpunkt der Transaktion gewesen ist. Angaben gegenüber dem Finanzamt sollten wahrheitsgemäß sein, ansonsten sind sie nicht rechtskonform also in gewisser Weise Betrug. Das Finanzamt kann das sicher nicht nachprüfen, aber wenn ich mir schon die Mühe mache, die Daten zu ermitteln, dann sollten sie möglichst genau sein zumal durch das Bot-Trading unzählige Transaktionen zustande kommen.

Fraglich ist jedoch, ob das Melden ans Finanzamt überhaupt sinnvoll ist, da die Besteuerung von Gewinnen aus Kryptowährungen derzeit verfassungswidrig ist.

Das könnten andere Forenmitglieder falsch verstehen.

Korrekter ist: Auf jeden Fall erklären und gegen den Bescheid mit deinem o.g. Argument Einspruch einlegen.

Das könnten andere Forenmitglieder falsch verstehen.

Da gebe ich dir recht. Aber nach meinem Empfinden ist dieses Vorgehen nonsens. Ich soll freiwillig eine Steuererklärung zu Kryptos abgeben, obwohl die Besteuerung nach aktueller Rechtslage verfassungswidrig, also unzulässig/verboten ist. Für den juristischen Laien ist das nicht nachvollziehbar oder verstehbar. Wenn ich also Kryptos in meiner Steuererklärung angebe und das Finanzamt diese besteuert, könnte ich mich juristisch dagegen wehren, da das Finanzamt unrechtmäßig gehandelt hat. Somit hätte ich Aufwand, um meine Gewinne zu ermitteln, das Finanzamt hätte Aufwand, um die Steuern zu berechnen, ein Anwalt und Gericht hätten Aufwand, um über diesen Fall zu entscheiden. In meinen Augen alles verschwendete(s) Zeit/Geld. Typisch Deutschland. Sinnvoller wäre doch die Regelung, solange keine Besteuerung vorzunehmen, bis Rechtssicherheit besteht und den Steuerzahler von davon zu entbinden, Gewinne aus Kryptos angeben zu müssen.

Mach dich nur nicht unglücklich, zur Steuerhinterziehung aufzurufen, außer dem ein oder anderen Like bringt das einfach nichts.

Immerhin würdest du die unrechtmäßig geszahlten Steuergelder mit Zinsen erstattet bekommen.

Deine Bot-Entwicklung ist ohnehin eine gewerbliche Absicht.

Zur Steuerhinterziehung aufzurufen liegt mir fern. Der Begriff ist meiner Meinung nach nicht zutreffend, denn ich kann keine Steuern hinterziehen, die nicht erhoben werden dürfen. Es war nur meine Sicht der Dinge, auch wenn es vom eigentlichen Thema abdriftet.

Deine Bot-Entwicklung ist ohnehin eine gewerbliche Absicht.

Da hast du mich falsch verstanden. Ich betreibe zwar Bot-Trading, aber nicht mit einem selbst entwickelten Bot und dieser Tatbestand ist nicht als gewerblich einzustufen. Ich möchte lediglich einen Client entwickeln, der mein Portfolio auf einer bestimmten Exchange abbildet und die Gewinne/Verluste in EUR-Werte umrechnet, um sie für eine Steuererklärung verwenden zu können.

Wenn du dich noch nicht einmal auf die „Freiheit von Lehre und Forschung“ berufen kannst, ist erst recht zu befürchten, dass dir Gewinnerzielungsabsichten unterstellt werden.

Allein der Tatbestand Gewinn erzielen zu wollen reicht nicht aus, um das Ganze als gewerblich zu deklarieren. Den Kontext zur „Freiheit von Lehre und Forschung“ verstehe ich nicht. Wenn ich einen eigenen Bot programmieren würde hat das m. E. mit diesem Grundrecht nichts zu tun. Mich würde aber dennoch interessieren, wie du auf diesen Zusammenhang kommst.

Hast du da eine Quelle?

Let me google that for you…

Historische Daten vieler exchanges findest du z.B. hier: Historical Data

Eine python library zum plotten von candlestick charts ist: GitHub - matplotlib/mplfinance: Financial Markets Data Visualization using Matplotlib

Für das Rechnen und einlesen der csv nimmst du: https://pandas.pydata.org/

Falls du es dir anders überlegt hast, und doch nicht selbst machen willst, kannst du cointracking nehmen. Roman hat einen referral link auf seinem Kanal.

Cointracking kenne ich, aber wenn man Bot-Trading betreibt landet man wahrscheinlich schnell bei einem Unlimited Account und das ist mir einfach zu teuer. Da ziehe ich mir die Daten lieber selbst per Schnittstelle von Binance. Die von dir genannte Seite bietet zwar historische Daten zum Download an, aber nicht BTC/EUR. Trotzdem Danke für deine Mühe