Entlastungspaket – Inflation mit Inflation bekämpfen?

Ich würde die These aufstellen, dass ein Großteil der Gedankengänge von „Bitcoin fixes this“ im Rahmen der Spieltheorie ablaufen, für die es nunmal keine Beweise gibt.

Und du bist mit den Beweisen alias Beispielen nicht zufrieden. Im Rahmen der Spieltheorie finde ich weitergedachte Beispiele unter Berücksichtigung menschlicher bekannter Verhaltensmuster durchaus legitim.

Was für Belege/Beweise erwartest du denn für eine Wirtschaftsform die es in dieser exakten Konstellation noch nicht gab?
Möchtest du irgendwelche wissenschaftlichen Berechnungen die auf wundervolle Weise menschliches Handeln in einer Gesellschaft berücksichtigen?
Wie stellst du dir das vor?

Ich stelle mal die These auf, dass du dich mit keinem Beleg zufrieden geben würdest - Achtung, das kann aufgrund eines Kausalitätsproblems nicht bewiesen werden.

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Ein jeder sollte für etwas, dass behauptet wird, Belege einfordern. Das sollte jeder mündige Mensch einfordern. Und mündig bin ich. Da überschätze ich mich nicht.

Es müssen ja nicht alles empirische Beweise sein. Es können ja auch wissenschaftliche Paper sein. Oder Modellierungen, die man sich angucken könnte.
Bevor man irgendwelche leere Phrasen wie: „Bitcoin fixes this“ raushaut, sollten sich das schon einmal ein paar Wissenschaftler angeschaut haben, ob Bitcoin hier wirklich irgendetwas fixt oder ob das nicht so eine wilde Idee von ein paar Youtubern ist, die irgendwelche alten Bücher ausgraben und sagen: „Hier, österreichische Schule, hat zwar noch nie funktioniert, aber das isses!“.

Wenn Roman behauptet, dass es den Menschen mit einem auf eine bestimmte Menge begrenztes Geld besser gehen würde, dann erwarte ich schon, dass sich das ein Ökonom mal angeschaut hat und dazu etwas Seriöses veröffentlicht hat.
Wie würde sich eine Wirtschaft entwickeln? Wie käme man aus einer deflationären Spirale heraus, wenn niemand die Kontrolle über die Geldpolitik hat.
Roman sagt dann einfach: „Wo soll das enden? In einem schwarzen Loch?“
Das reicht mir nicht als Antwort. Euch?

Ich fürchte einfach, dass bei einer fundamentalen Krise die Demokratie in Gefahr ist. Dass wir Unruhen haben werden, Bürgerkriege, Diktaturen vielleicht.

Da kann man doch nicht einfach sagen: „Ach, dann bauen wir wieder Kartoffeln an.“

Das glaubt doch niemand ernsthaft, dass die Menschen sagen: „Ach, wir haben jetzt eine deflationäre Krise. Keiner kann helfen an Geld zu kommen, wir lassen unsere Familien hungern und halten aber an dem geilen Bitcoin fest?“

Da wird der erstbeste „Führer“ genommen, der den Menschen Investitionen und Nahrung durch billiges Geld bietet.

Das ist ein Meme… ich glaube du misst dem viel zu viel Bedeutung zu.

Es gibt doch zahlreiche Ökonomen, die sich mit damit beschäftigt haben.

Durchaus interressant, wenngleich auf jeden Fall befangen :rofl:

" Bagus ist Fellow des Ludwig von Mises Institute, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Ludwig von Mises Instituts Deutschland, Mitglied der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft und der Mont Pèlerin Society.[1]"

Da kannste auch den Chef von Saudi Aramco fragen, ob es klug ist, Öl aus dem Boden zu pumpen und zu verbrennen :slight_smile:

Ach guck mal: Zwei klicks weiter. Das hätte ich schreiben können. Durch selbstständiges Denken :wink:

! Kritiker argumentieren im Allgemeinen, dass es der österreichischen Schule an wissenschaftlicher Genauigkeit mangelt und sie wissenschaftliche Methodik wie die Verwendung empirischer Daten zur Modellierung des Wirtschaftsverhaltens ablehnt.[58]

Einige Ökonomen beschreiben die österreichische Methodik als a priori oder nicht-empirisch und damit inkompatibel mit einem modernen Wissenschaftsverständnis.[5][59]"

Leute, das ist doch der letzte Quatsch. Wer versteht das bitte nicht?

Stimmt schon…. In der österreichischen Schule sind die Annahmen nicht mit mathematischen Formeln und empirischen Daten hinterlegt, sondern werden ausschließlich lyrisch hergeleitet.

Was man daraus selbst für Schlüsse zieht, ist ja jedem selbst überlassen :wink:

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Ich bin Naturwissenschaftler. Es fällt mir sofort auf, dass da überhaupt nicht sauber argumentiert und begründet wird und nur irgendetwas behauptet wird. Das müsst ihr doch auch verstehen.

Wenngleich: Es gibt immer noch Homöopathie :rofl:

Dito. Bin Ingenieur in einem technischen Beruf. Man muss eben verstehen, dass es zwei gegensätzliche Modelle sind.

Mit Homöopathie würde ich’s nicht vergleichen, aber mit dem Niederschreiben respektive der Analyse von Marktverhalten der Vergangenheit, die nicht mathematisch, sondern eher aus einer „geistigen“ Perspektive hergeleitet wurden.

Möchte abschließend betonen, dass ich persönlich weder der einen, noch der anderen Schule „angehöre“. Ich kann den Fragen und den Anmerkungen von @lestuhl jedoch durchaus eine Berechtigung attestieren. Da sind Offene Punkte dabei, die man objektiv und unbefangen wissenschaftlich erforschen sollte.

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Das unterscheidet eben die Österreichische Schule. Sie maßt sich nicht an, wirtschaftliche Zusammenhänge mathematisch zu modellieren, sondern leitet die ökonomische Gesetzmäßigkeiten vom menschlichen Handeln ab. So wie zum Beispiel die Grenznutzenlehre, die von Carl Menger (Vertreter der Österreichischen Schule) initial stammt.

Außerdem kannst du dir auch mal die Zeit von rund 1870-1900 genauer ansehen. Da waren die Währungen tatsächlich durch Gold gedeckt und der Wirtschaft ging es trotz/wegen der Deflation super.

Kannst dich ja mal ein bisschen genauer einlesen in das Thema, anstatt nur die Kritiker der Österreichischen Schule zu zitieren. Du machst dir doch so gerne ein eigenes Bild.

Und auch wenn dich das nicht überzeugen sollte, dann sei doch froh, dass dir hier kostenfrei eine alternative Sichtweise angeboten wird, die dir in deiner Meinungsbildung helfen kann.

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Fing 1870 nicht der deutsch französische Krieg an? In meinem Gedächtnis klingelt da was aus dem Geschichtsunterricht. Bin mir aber tatsächlich nicht so sicher.

1 Jahr lang war der…
„Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt andererseits.“

„Das Währungsregime des Goldstandards hatte sich weltweit um das Jahr 1870 herum durchgesetzt und war ab 1880 in den Industriestaaten das anerkannte System geworden.“

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Dank Dir @Tristiano für die zeitliche Einordnung.

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Gerne. Da sprichst du aber ein interessantes Thema an, weil Deutschland nach dem Krieg von einem Silber- auf einen Goldstandard gewechselt ist.

„Die Reparationszahlungen die nach dem Deutsch-Französischen Krieg ab 1871 vom besiegten Frankreich an Deutschland flossen, waren die Grundlage der neuen deutschen Goldwährung, der Mark.“

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Ein Argument von Roman ist ja auch, dass eine deflationäre Währung Kriege verhindern würde.
Ich sehe diese These jetzt historisch nicht unbedingt als bestätigt an.
Genausowenig, dass es den Menschen vor der Aufhebung des Goldstandards besser ging.
Wir hatten in Europa seit 1971 eine ziemlich gute Zeit, würde ich sagen. In Relation zu den 50 Jahren davor auf jeden Fall!

Ich würde es eher als Hypothese sehen, die an der Realität geprüft werden muss. Deshalb bedarf es keiner historischen Überprüfung, da es keine gibt? Oder gabs jemals eine digitale Weltwährung die dezentral und limitiert war?
„Make war unaffordable“ würde ich eher so übersetzen, dass die Kriegsfinanzierung nicht einfach durch Drucken von Geld sichergestellt ist. Die Bürger des Landes müssten hier die Finanzierung auch zustimmen, da die Mittel dafür einfach nicht da sind in dem Moment. Ich finde das ganze Thema auch nicht so super überzeugend, da es schwer zu durchdenken ist. Interessant, aber erst einmal nicht mehr.

Weil etwas so und so über eine gewisse Zeit an einer gewissen Stelle der Erde ist, wird es auch so in der Zukunft sein? Das ist doch kein Argument. Viele hier sehen eben die Welt so, dass wir in den Industrieländern eben auf Kosten anderer leben (andere Länder ausbeuten und sozusagen auf Kredit leben und es unseren Nachkommen somit schwerer machen, da wir über unsere Verhältnisse leben) Wenn du die Welt ganz anders siehst, wird es auch schwer sein hier den Zugang zu der Idee von Bitcoin zu finden.

Ich verstehe deine Kritik, denke ich. Auch ich bin nicht immer ganz zufrieden, wie Roman gewisse Themen in seinen Videos rüberbringt. Hier und da interessante Interviews mit Ökonomen aller Couleur fänd ich auch super interessant. Ein Runder Tisch, mit zweidrei Gästen wäre doch mal ein tolles Format.
Fand das Streitgespräch mit Höfgen zB einer der besten Videos! Hat ja auch fast 100k Aufrufe…

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@Blocktrainer, sehr starker Auftritt! :facepunch:

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Das sehe ich ja ganz genauso.
Aber ich bezweifle, dass ein Bitcoin-Standard dies ändert. Gute Politik, Bildung und Demokratie hilft dagegen. Auch bei dem Goldstandard lebten Menschen über ihre Verhältnisse und auch da wurden Menschen ausgebeutet. Das hat doch primär nichts mit dem Geld zu tun.

Gerade im Zeitalter des Imperialismus ca. 1870–1914, waren Ausdehnung und Ausbeutung das Großmachtsmodell. Und gab es nicht gerade den neuen Goldstandard?
Für mich ist das überhaupt nicht schlüssig.

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Ich glaube daran, dass die Kombination aus Demokratie + Bitcoin-/Gold-Standard würde unser Problem lösen. Aktuell hätten wir die beste Chance alles richtig zu machen. Wobei, ob wir aktuell in einer Demokratie leben, bezweifele ich stark.

Und soeben wurde von der EZB der Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent erhöht.