El Salvador führt Gesetzesentwurf für Bitcoin-Anleihen ein

Nach langem Warten könnten die Bitcoin-Anleihen von El Salvador nun…

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Jetzt die Anleihe für $1000 kaufen und nach 6 Jahren mit 6,5% Verzinsung $ 1460 zurückbekommen.
Wenn sie, wie vorgesehen, für 50% Bitcoin kaufen und der Kurs bis dahin um das dreifache steigt, kann El Salvador die restlichen 50% einfach einsacken.

Das größte Problem ist wahrscheinlich, dass bitcoinaffine Anleger ein Invest in Bitcoin zum jetzigen Zeitpunkt für wesentlich attraktiver halten, als 6,5% in 6 Jahren. Deshalb locken sie noch mit der Staatsbürgerschaft. Das richtet sich aber in erster Linie an US Bürger. In Deutschland ist das ja nicht so leicht mit zwei Staatsbürgerschaften.

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Ich finde es langsam echt verheerend, was der Präsident da alles macht. Es werden Renditen von 6,5%/a versprochen, die in zwei Fremdwährungen (Bitcoin, Dollar) gesichert sind.

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Der US-Dollar ist seit 2001 offizielle Landeswährung. Bitcoin seit 2021.

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Es sind beides Fremdwährungen für El Salvador.

Und der Staat verspricht eine 6,5%/a Rendite in Fremdwährungen. Es ist eine Sache, eine Währung als Zahlungsmittel anzuerkennen, aber eine andere den Staat und damit sie Bürger in Fremdwährungen haftbar zu machen.

Was sollen die nun, Deiner Meinung nach, mit dem El-Salvador-Colón absichern?

Das machen sie nicht! Nirgends wird vom Colon gesprochen. Weil es auch niemanden interessiert.

Sie sichern die Rendite + Anleihe gegen Dollar bzw. Bitcoin zu. Die Bürger werden, wenn El Salvador die 6,5%/a + auslaufende Anleihen nicht durch die Einnahmen aus dem Mining decken kann, dafür gerade stehen müssen.

Stand heute sind 6 weitere Jahre zwei Bitcoin Halvings.

Der Bond ist auf 1 Mrd. USD ausgelegt, wovon 0,5 Mrd als Investition in eine Mining City fließen, die mit Vulcan-Energie betrieben wird. Wenn der Strom nahezu kostenfrei ist, ist das eine Investition, die sich bezahlt machen kann.

Von den anderen 0,5 Mrd werden Bitcoin gekauft.

Wenn man zwischen den Zeilen liest, gehen sie davon aus, dass sich der Bitcoinkurs in den nächsten 6 Jahren verdreifacht (48000 USD). Da wahrscheinlich viele davon ausgehen, dass das niedrig geschätzt ist, geben sie die Hälfte weiterer Bitcoingewinne an die Investoren weiter.

Ich sehe nur eine schwachen Punkt:
Mit dem Angebot einer El Salvador Staatsbürgerschaft wenden sie sich vor allem an US Investoren. Die dürfen aber die von Blockstream ausgegebenen Bonds nicht über die Hauptbörse Bitfinex kaufen.

P.S.
Ich sehe gerade, Bitfinex hat zwei Entities. Eine für US-Bürger ( BFXNA) und eine world wide (BFXWW). Dann macht es ja wieder Sinn.

P.P.S.
Und natürlich ist es ein Zock. Aber wahrscheinlich einer, den einige von uns am laufen haben. Sonst wären sie bei diesen Tiefstständen nicht mehr im Forum an Bord.

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Das Geld muss in eine Geothermieanlage, die Mining-Anlagen und Infrastruktur investiert werden. Mit 0,5 Mrd., stelle ich mir die Frage, ob das reicht. Aber das wird sich zeigen.
Es gibt momentan viele Beläge dafür, das nur billiger Strom nicht reicht, wenn man sein Mininggeschäft auf geliehenes Geld aufbaut.

Ich habe kein Geld geliehen um meine Bitcoin zu kaufen. Sollten diese im Preis sinken oder ich einen Fehler machen und diese verlieren oder oder oder… bin ich keinem etwas schuldig und niemand muss für meine Bitcoins Bürgen.

Nebenbei finde ich die Idee super, dass alles machen zu wollen. Die Umsetzung ist meiner Meinung nach extrem kritisch zu betrachten.

El Salvador ist ein armes Land, dass ungefähr doppelt soviel importiert wie es exportiert. Durch seine Bindung an den Dollar (wie es der Colon ja auch schon war), sind das keine Schulden gegen eine San Salvador Zentralbank sondern Schulden in Dollar. Die haben sich seit 2008 vervierfacht. Die Ursache kenne ich nicht, vermute aber stabile oder sogar fallende Preise für ihre Exporte (Textil) und steigende Preise für ihre Importe (Brennstoffe).

Ich glaube nicht, dass sich El Salvador aus dieser Lage aus eigener Kraft befreien kann.

Aus meiner Sicht hat Präsident Bukele zwei Möglichkeiten:

  • Zwischen Forderungen seiner Schuldner und Neuverschuldung lavieren, so lange es geht.
  • Bitcoin als Hebel zu nutzen, um seine Dollarschulden zu inflationieren.

Wenn es klappt, ist er der große Held. Dann werden sicher andere Länder seinem Beispiel folgen. Darin liegt eine gewisse Sprengkraft.

Wenn er verliert und Bitcoin auf 0 geht, steigt die Staatsverschuldung um 5%.

Die Preise für große Infrastrukturprojekte verdoppeln sich ja üblicherweise. Wenn die Anleihe ein Erfolg wird, muss er noch eine weitere nachlegen.

Was für das Projekt gefährlich ist, ist die stark steigende Hashrate bei sinkenden Kursen. Das verstehe ich überhaupt nicht, was da los ist.

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Super interessantes Pilotprojekt und von den Fehlern/Erfolgen können andere lernen.

Es ist ein Schritt in Richtung Systemwechsel. Wundert mich, dass es so selbstverständlich hingenommen wird.

Kann es auch gewaltig nach hinten losgehen? Na klar. Wie jede Revolution in der Geschichte der Menschheit. Irgendjemand muss Mut aufbringen oder in einer verzweifelten Lage sein.

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