Eine Studie von MIT und Niederländischer Zentralbank schlägt für Bitcoin "Proof of Stake" vor

Der Guardian berichtet über eine Studie von MIT und Niederländischer Zentralbank über den „E-Waste“ von Bitcoin Transaktionen.

Kritisiert wird vor allem, dass die ASICs nur etwa 1,29 Jahre wirtschaftlich nutzbar sind, was zu E-Schrott von 30,7 Kilotonnen im Jahr führen würde, weil diese nicht für andere Aufgaben verwendet werden können. Das wären in 2020 mind. 272g E-Schrott pro Transaktion gewesen.

Das ist doch mal ein neuer Aspekt. :slight_smile:

Ich wollte das Paper selbst lesen, ist aber über keinen meiner institutionellen Zugänge verfügbar und 30 Dollar wollte ich dann auch wieder nicht ausgeben. Immerhin wirbelt Alex de Vries schon seit Jahren mit der gleichen These Staub auf und und stimmt das Hohelied auf POS an.
Weiss nicht, was ich davon halten soll. Die Leserkommentare bei SPON waren natürlich wieder zum Kotzen.

Dieses runter rechnen auf eine Transaktion ist halt nicht zweckdienlich. Weil für Alltagszahlungsvorgänge werden diese Transaktionen ohnehin kaum (und in Zukunft immer weniger) benutzt. Mit diesen Rechnenspielchen wollen die Autoren suggerieren, dass sich die Blockchain mit Mastercard & Co messen soll. Das ist aber Nonsens, da hier zwei Vorgänge gleich gesetzt werden, die nicht gleichzusetzen sind.

Wenn schon, müsste m.M. Bitcointransaktionen heute mit dem Kauf eines Wertpapiers verglichen werden (Depot, Order, Broker, Börsenvorgänge, ggf verschicken per Post, usw - Kenn mich da nicht so aus).

Und in Zukunft, falls BTC sich als Währung durch setzt, sollte man Blockchaintransaktionen vielleicht eher mit den Ausgleichszahlungen der Zentralbanken und der BIZ vergleichen.

Die meisten haben halt noch nie was von LN gehört. Viele werden womöglich sogar erst in ein paar Jahren ein paar $ats über Twitter an ihren Engel schicken, ohne zu begreifen, was sie da gerade gemacht haben - und vielleicht immer noch gegen Bitcoin wettern :smiley:

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ich denke, jeder Vergleich muss hier hinken. Aber ein Punkt stimmt wirklich: Die Nutzungsdauer der ASICS ist unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit wirklich schlecht.

Man kann natürlich sagen: So what - es ist wirtschaftlich, die ASICs dann zu entsorgen. So wirtschaftlich wie die Umweltzerstörung von Braunkohletagebau auch ist, inklusive dem Abriss von Dörfern, Umsiedlungen, Zerstörung sozialer Strukturen. Das ist nun mal das System, in dem wir leben.
Das ist eine unschöne, schmerzhafte Belastung der Umwelt, die wir für die Sicherung der Integrität von Bitcoin derzeit noch in Kauf nehmen müssen. Wir glauben jedoch, dass die positiven Effekte und der Nutzen das bei weitem aufwiegen.

„Wir“ müssen uns nicht entschuldigen oder rechtfertigen. „Wir“ sollten begründen können.

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Naja, man muss die Geräte ja nicht gleich entsorgen. Wenn sie sich selbst und ggf. die Solarpanele (oder was auch immer) mal finanziert haben und autark laufen, kann man sie theoretisch ja laufen lassen bis sie auseinander fallen - Da spielt es ja keine Rolle mehr ob sie noch effizient sind, weil sie dann quasi for free betrieben werden. Und selbst dann können die sicher gut recycelt werden. Diese Argumente könnte man genau so auf jede Hardware bzw. jedes Gerät anwenden.

Wird m.M. nach etwas zu heiß gekocht…

Die Frage: „Wie geht das Umweltschonender?“, ist schon berechtigt. Aber erstens gilt das für so ziemlich alles in der Wirtschaft und zweitens macht der Wettbewerb genau das: Effizienz fördern (=Umweltschonender werden). Jeder Betreiber hat also automatisch einen Blick darauf.

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Leider nicht. Sind die Geräte älter, dann sind sie nicht mehr so effizient. Und dann passiert es schnell, dass der Strompreis für den Betrieb höher ist, also die potentiellen Einnahmen durch das Mining. So ein Gerät wird dann natürlich nicht mehr betrieben, maximal für Sonderfälle (KYC-freie Coins oder so). Ob die 1,29 Jahre allerdings stimmen, bezweifle ich stark. Ich kenne selbst persönlich Miner, die ältere Hardware nutzen.

Ja, man kann Elektroschrott schon teilweise recyclen, aber „gut“ ist relativ. Meistens wird das alles verbrannt und die Metalle wieder extrahiert.

Die großen Mining Firmen werden ihre räumlichen und organisatorischen Kapazitäten für die Hardware schon effizient ausnutzen. Der Platz um tausende alte ineffizient miner im Lagerhaus entsprechend gekühlt, verkabelt und gewartet zu betreiben tritt in Konkurrenz mit der neuen effizienteren Hardware.
Diese Firmen, insbesondere in Asian, interessieren sich überhaupt nicht für Nachhaltigkeit und Recycling, da geht’s rein um profite. Solange ein „nicht - recyclen“ nicht entsprechend negativ bepreist wird und so eine Anreiz Struktur geschaffen wird zu recyclen, wird sich da wenig ändern.

Bekommen die ASICs mit jeder neuen Version ein neues Board spendiert oder ist alles fest verbaut, dass ein Aufrüsten nicht möglich ist? Warum denn immer gleich in die Tonne?