Der goldene Käfig

Dieser Moment, wenn die Bitcoin Realität deine Fiat Realität zerstört und du dich plötzlich im selbst geschaffenen goldenen Käfig wieder findest.

Wir alle befinden uns mit Bitcoin auf einer Reise in eine neue bessere Realität, doch der Übergang bringt so einige Herausforderungen mit sich und ich stelle immer wieder fest, dass sehr viele den selben Weg gehen.

Wie sah meine Reise bisher aus?

  • 2017 das ATH gekauft und das Thema Crypto abgehakt
  • 2020 durch Corona und anstehendes Halving wieder auf Bitcoin aufmerksam geworden → die kompletten Ersparnisse in Bitcoin und Crypto investiert
  • 2021 maximal vom Hype Zyklus profitiert/ unvorstellbare Profite gemacht und Mai 2021 + November 2021 wie ein Genie gefühlt → durch emotionale Fehlentscheidungen und im nachhinein unvorstellbare Gier so ziemlich alle Profite an den Markt zurückgeben → lessons learned wie man so schön sagt
  • Anfang 2022 dank @Blocktrainer im Bitcoin Rabbithole gelandet und die Hoffnung auf eine bessere Welt entdeckt
  • Juli 2022 liege ich nun depressiv im Bett und fühle mich gefangen im goldenen Käfig und schreibe diesen Text

Wie sieht mein goldener Käfig objektiv betrachtet aus?

  • schöne Neubauwohnung in Berlin nähe Prenzlauer Berg zur Miete
  • IT Job in einem coolen Unternehmen mit vielen coolen Leuten und guten Konditionen
  • seit 8 Jahren eine Freundin die mich bedingungslos liebt und ebenfalls einen gut bezahlten Job hat
  • seit 4 Wochen einen unkomplizierten, liebenswerten Hund aus dem Tierschutz

Und dennoch bin ich depressiv. Wie kann das sein?
Nun genau genommen habe ich mich in meinem bisherigen Leben leider sehr selten glücklich und erfüllt gefühlt. Mein Leben bestand eher daraus irgendwelche gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen, ob es mir gefiel oder nicht. Nun bin ich im BTC Rabbithole gelandet und mir wurden wohl mit voller Breitseite die Augen geöffnet warum ich nicht glücklich bin.

Wie nehme ich die Situation wahr?

  • die Wohnung ist unnötig und zu teuer → viel lieber würde ich minimalistischer und naturverbundener Leben
  • ich tausche bei meinem Job Zeit und Energie gegen FIAT für sinnlose, bedeutungslose Tätigkeiten im Behördenbereich → viel Lieber würde ich in irgendeiner Form zur Bitcoin Aufklärung beitragen. Ich finde beispielsweise solche Organisationen wie Paxful mit BuiltwithBTC oder was Anita Posch in Entwicklungsländern macht sehr interessant
  • meine Freundin hat einen Job als Filialleitung einer großen Modekette und wird massiv ausgebeutet. z.B. 39H Vertrag aber keine bezahlten Überstunden aber arbeitet wahrscheinlich 60H pro Woche und macht nie Krank selbst wenn sie tatsächlich Krank ist, dazu kommt noch das für sie keine Feiertage zählen. Sie hat immer nur 2 Tage Frei pro Woche egal ob Feiertag in der Woche oder nicht. Keine Ahnung ob das überhaupt rechtlich Korrekt ist. Außerdem hat sie keine Aufstiegschancen mehr und will den Job auch nicht ewig machen aber arbeitet sich trotzdem so Kaputt. → mal davon abgesehen das ich Ihr Verhalten nicht nachvollziehen kann bin ich auch nicht mehr davon begeistert das Sie in einer solchen Wegwerfindustrie arbeitet inkl. schlechte Bedingungen der Herstellung usw.
  • zu guter letzt habe ich mich auch von einigen Konsumsüchtigen in meinem Umfeld distanziert

Nun will ich nicht 8 Jahre Beziehung einfach so wegwerfen aber bisher ist es mir noch nicht gelungen Ihr die Augen zu öffnen. Mal davon abgesehen fing Sie jetzt schon mit Trennungsgesprächen an, weil Sie meinen Bitcoin Fokus und die Unzufriedenheit mit meiner Arbeit nicht mehr erträgt. Vielleicht ist es einfach Zeit für Schmerz und anschließende Heilung.

Was kann ich ändern?

  • ich sollte mich vermutlich mehr mit anderen Bitcoinern umgeben. Das habe ich bisher leider versäumt. → Kennt jemand vielleicht gute Möglichkeiten in Berlin?

Vielleicht erkennst du dich in dieser Geschichte wieder und ich kann dir sagen, du bist nicht allein.

Vielleicht erkennst du dich in dieser Geschichte wieder und hast diesen Punkt der Reise schon überwunden und bist jetzt glücklich? Dann würde ich mich sehr freuen wenn du deine Geschichte mit mir teilst.

Viele Grüße

Maxwell

6 „Gefällt mir“

Mach dir schonmal eins klar. Depression braucht keinen Grund.

Ansonsten hören sich deine Punkte doch nach einem schönen Plan für die Zukunft an.

Kurz zu meiner Geschichte, da du dich so geöffnet hast.
1995 Ausbildung zum Bankkaufmann begonnen.
Nah Abschluss Zivildienst in einer Schule für Menschen mit Behinderung geleistet, was unglaublich viel Spaß gemacht hat.
Danach 3 Monate in Frankfurt a.M. gejobbt und dort soviel Geld wie im ganzen Jahr davor verdient. Doch nicht so richtig glücklich gewesen. Es war immer noch meine Sturm und Drang Zeit.
Wieder zu Hause (Land Brandenburg) Bankanstellung bis 2015. Total ausgebrannt vom Verkaufsdruck und der Hemmungslosigkeit vieler Kolleg*Innen, mit einer zusätzlichen Angststörung und dem Umstand dass eine Depression infolge einer Massenkündigung folgte, in die Arbeitslosigkeit, dann in die Krankheit und Psychotherapie, mit anschließender Reha.
Dort habe ich dann überlegt, was ich kann. Im Berufstraining wurde das Selbstbewusstsein aufgebaut, und ich stellte fest, dass ich ziemlich flexibel bin und vieles zumindest recht gut kann. (Naja, kein Handwerk :stuck_out_tongue_winking_eye:)
Aber was wollte ich. „Quatschen und helfen“ habe ich es genannt. Und woran erinnerte es mich da, als mir die Schuppen von den Augen fielen? Meine Zivizeit.
Auf der Suche auf eine ähnliche Stelle als Quereinsteiger, bin ich schließlich in einer Wohnstätte für erwachsene Menschen mit Behinderung gelandet, habe nach einem Jahr eine zweite Ausbildung gestartet und bin seit 2020 Heilerziehungspfleger.
Fazit: Ich verdiene jetzt weniger als die Hälfte, fühle mich aber freier und geerdet. Seit dem habe ich jeden Tag genossen ohne Angst zur Arbeit zu fahren, was auch nur noch 10 Minuten mit dem Rad bedeutet.
Seit 2021 habe ich dann erst viel über Bitcoin gelesen, am Anfang ein paar Shitcoins mitgenommen, die aber mittlerweile wieder abgestoßen. Habe jetzt irgendwie das Gefühl angekommen zu sein und einen festen Lebensweg in gemäßigtem Tempo weiterzugehen. Hab einen Garten, wo ich immer mehr selbst anbaue, eine kleine Familie, die Arbeit und einen Sparvertrag in Bitcoin. Klar, sollte ein Lottogewinn winken, sag ich nicht nein. :sweat_smile: Aber ich bin zufrieden.

6 „Gefällt mir“

Was für coole und selbstreflektierte Leute hier doch sind. Bin zwar kein Bitcoin Maxi und auch nicht so sicher ob Bitcoin das schafft was sich viele erhoffen aber das was ich hier so lese bezüglich Persönlichkeitsentwicklung geht aus meiner Sicht in die richtige Richtung.

2 „Gefällt mir“

Hey, mich bewegt deine Erfahrung
Kurz zu mir. Seit 2016 am Bitcoin interessiert. Auch IT-ler. Viele falsche Investitionen gemacht.
Immer wieder auf die Schnauze gefallen. Aber auch immer wieder aufgestanden und weiter gemacht.

Konzentrier dich auf dich. Es liegt an dir etwas zu ändern. Ich denke du hast hier schon mal einen guten Schritt gemacht, dich mit anderen Auszutauschen. Gib nicht auf. Die mit dem längsten Durchhaltevermögen sind am Ende die Sieger. Im Moment gibt es noch zu viele die gar nicht den nutzen vom Bitcoin verstehen. Du bist sozusagen die Elite, die in 10-20 Jahren die Früchte ernten wird. Genieß dein Leben und verändere die Dinge die dich stören

Ich persönlich versuche das Bitcoin Thema gar nicht so sehr in den Fokus zu rücken, nur wenn ich danach gefragt werde.
Und nebenbei, ich glaube in einer Beziehung haben ziemlich viele mit dem Thema ein Problem. :wink:
Du solltest nur dran denken, dass Bitcoin nicht dein Leben bestimmen sollte und du mit genau diesen Themen nicht alleine bist.

5 „Gefällt mir“

Danke dir fürs teilen. Ich hab selbst auch schon die Erfahrung gemacht das es mir am meisten spaß macht anderen zu helfen. Vielleicht sollte ich mich auch mal als Quereinsteiger in Richtung Jugendarbeit oder ähnlichem umschauen.

Ja ich habe leider schon immer das Problem das ich mich sehr in Themen verlieren kann. Früher das Gaming, dann eine Zeitlang Fitnesswahn und jetzt habe ich mit Bitcoin das Gefühl das erste mal Leidenschaft für ein sinnvolles Welt verbesserndes Thema gefunden zu haben. Nun habe ich wahrscheinlich auch schon gefühlt 1000 Stunden Podcasts usw. zu dem Thema konsumiert und die Überzeugung wird mit jedem Tag mehr. Bisher bin ich aber eben leider nur Konsument und kein Roman.

1 „Gefällt mir“

Nutze es als stärke. Du bist wahrscheinlich sehr zielstrebig. Eine super Eigenschaft.
Und Bitcoin ist definitiv sehr interessant und es gibt gefühlt kein Ende beim lernen. Die Zeit ist auch gut investiert. Und damit hast du auch schon einen super Grundpfeiler. Bau darauf auf. Irgendwann zahlt sich das aus. Denk aber auch an die anderen Dinge im Leben

Sport klingt ja schon mega gut. Damit fühle ich mich persönlich echt gut. Es ist ein guter Ausgleich. Vielleicht wäre es ja auch wieder was für dich. Auch wenn nicht so übertrieben. Für alle Dinge so ein Mittelmaß finden.
Du klingst wirklich sehr vernünftig. Es trauen sich nicht viele so offen in einem Forum zu schreiben. Ich glaube damit Hilfst du einigen hier, die sich in der gleichen Situation befinden.

3 „Gefällt mir“

Willkommen im Forum.

Wahrscheinlich ist dir in einer Therapie am besten geholfen. Dort wirst du dir über deine eigenen (unbewussten) Schwächen, aber auch (unbewussten) Wünsche, bewusst. Tipps von anderen bringen dich glaube ich nicht deutlich voran.

Absolut keine Ahnung ob dir die beiden Videos helfen, aber mir hat es einige Fragen beantwortet und viele deiner Überlegungen hatte ich auch schon:

Link 1
Link 2

1 „Gefällt mir“

Leider sind bei Weitem nicht genug Therapieplätze zur Verfügung.

1 „Gefällt mir“

Wir alle sind am Leben und auf einer Reise in eine neue bessere Realität, doch das Leben bringt so einige Herausforderungen mit sich und ich stelle immer wieder fest, dass sehr viele den selben Weg gehen. :wink:

Sei froh über das, was du da schreibst bzw. dass du so selbstreflektiert bist und fühlen kannst. Du stehst wohl gerade an einem Punkt in deinem Leben, der etwas schwieriger ist. Das geht wohl jedem mal so.

Schwierige Aussage! Ich lese neben einem Fund in der Bitcoinwelt, warum das Glücklichsein bisher nicht so geklappt hat, hier klar ein Zweifeln an seiner Beziehung heraus:

Starker Absatz. Obwohl er widersprüchlich zu deiner Aussage anfangs ist:

Wie definierst du depressiv? Wie sieht dein Alltag aus? Wie stehts um deine Gedankenwelt? Was ist gerade am beschissensten? (erster Gefanke…? :wink: )

Wärst du denn soviel glücklicher, wenn BTC zur Zeit einen Kurs von 70k€ hätte? Oder bildest du dir das nur ein? So wie ich dein Post gelesen habe, hast du ja jetzt nicht dein Geld verzockt oder so? Nur eben deinen Profit fast wieder eingesetzt. (Hast du nun mehr BTC als vorher oder genausoviel?)

Cool, dass du merkst, dass dich das nicht glücklich macht!

Ich glaube tatsächlich nicht, dass du unbedingt im Bereich Bitcoin etwas arbeiten musst. Dieses Augen öffnen, das du beschreibst, ist ein bedeutend größerer Prozess. Bitcoin kann auch dein Hobby bleiben.

Gehe diesen Schritt; aber nicht überstürzt!

Irgendwann würde ich es auch persönlich nehmen, wenn mein Gegenüber sich ausbeuten lässt und beschissene Arbeitskonditionen hat, sodass die zusammen verlebte Zeit sich nur wie eine Randnotiz anfühlt. Ihr verbringt wohl wenig Zeit miteinander? Wann habt ihr zuletzt mal so richtig viel Zeit für einander gehabt und wie lange war diese Zeit?

Klingt super!

Muss nicht der richtige Weg sein. Umgebe dich allgemein gesagt vielleicht mehr mit Leuten, die ähnlich denken. Man muss kein Bitcoiner sein, um gewisse Erwerbstätigkeiten als Energieverschwendung und die Wohnung als unnötig teuer zu empfinden.
Bei mir persönlich hat Bitcoin tatsächlich nur viele meiner Überzeugungen gefestigt. Die hatte ich vorher schon!

Kannst du reduzieren? Wenn ja, wäre es möglich mehr (Lebens-)Zeit zu haben.
Lebe das deiner Freundin vor. Vielleicht sieht sie es auch ein, dass ihr mehr Zeit auch gut tun würde …und euer Beziehung. Lass ihr aber Zeit!

1 „Gefällt mir“

Schwierige Aussage! Ich lese neben einem Fund in der Bitcoinwelt, warum das Glücklichsein bisher nicht so geklappt hat, hier klar ein Zweifeln an seiner Beziehung heraus.

Das ist überhaupt keine schwierige Aussage. Die Diagnose Depression nach ICD wird zwar oft durch Erlebnisse oder Krisensituationen episodal ausgelöst, hängt aber mit genetischen Faktoren, neurobiologischen Störungen und den eigenen psychosozialen Faktoren wie eine vorhandene Resilienz zusammen. Die Erforschung von psychischen Krankheiten steckt heute leider immer noch in den Kinderschuhen. Daher helfen Betroffenen auch keine Aussagen wie „Du schaffst das schon. Ich glaube an dich.“ Oder umgekehrt „Reiß dich mal zusammen.“ Es liegt eben nicht an einem selbst, sondern stellt eine psychische Störung dar, die je nach Ausprägung in einem stabilen Netzwerk betreut und behandelt werden sollte.

Ob es sich hierbei jetzt nur um das dahergesagte „Ich bin depressiv“ handelt oder eine wirkliche Störung darstellt, kann ich natürlich nicht beurteilen. Weder per Ferndiagnose, noch bin ich Arzt. Daher können alle gutgemeinten Ratschläge ein Anstoß sein, aber auch völlig verpuffen. Mit eigenen Interpretationen wäre ich deshalb sehr vorsichtig.

2 „Gefällt mir“

Man muss ja nicht immer an der edgy Front des Positiven operieren. Gerade solche Organisationen haben doch Möglichkeiten des Supports (ggf. durch Spenden, die vielleicht sogar steuerlich absetzbar sind, oder deren Webseite administrieren als ITler etc…)

Also, als ich depressiv war (allerdings war das im Gegenteil eines goldenen Käfigs mit Leben im Chaos und Arbeit und Freundin weg) hätte mir folgender Tipp geholfen:

Aussteigen „zur Probe“:

  • mach mal WWOOFing (falls Du noch jung bist, es gibt da ganz krasse Sachen, wie z.B. in Nordspanien gibt es abgelegene Geisterstädte, in denen seit Franco keiner mehr mehr gewohnt hat und in denen junge Leute Anbau des täglichen Bedarfs versuchen zu betreiben LOW TECH; keine Straßen; kein Handy; kein Internet!; Lasten bekommt man nur mit Esel hin. Heisst glaube ich Pueblo vea @ wwoof.es ; wollen halt Leute bis 35 Jahre haben)
  • gehe den Jakobsweg mit Schlafsaalübernachtungen (das volle Programm)

Gerade als Teilnehmer einer high-Tech Gesellschaft, in der Lebensbedarf decken so abstrakt und indirekt geworden ist (Behörde zahlt Tech-Lohn, Bedürfnisse decken ist dadurch einerseits trivial geworden und andererseits spürt man diese Ohnmacht kaum Einfluss auf das ganze Konstrukt zu haben), ist eine der beiden Erfahrungen ggf. ein erfrischender und harter Bruch.

Bei beidem lernt man coole Leute kennen und spürt plötzlich ganz stark die Elemente und den Einfluß seines tuns auf das eigene Schicksal.
Und ggf. passiert noch viel mehr mit einem. Ich habe bei einer ähnlichen Aktion meine Verbindung zu Gott wiederhergestellt. Ein vorheriger, harter Schicksalsschlag war durchaus auch hilfreich. Wenn alles zu golden glänzt, sieht man vielleicht das Licht nicht mehr so stark im Vergleich zu einem Moment völliger Dunkelheit. Und dann hat man plötzlich ein ganz konkretes, langfristiges Ziel: hin zum Licht whatever it takes

Worse is sometimes better!

Edit: PS: man hörte im Blocktrainer-Stream vom 20.7.22, dass Blocktrainer’s Firma bald IT-ler einstellen möchte zwinker, zwinker

1 „Gefällt mir“

ich sollte mich vermutlich mehr mit anderen Bitcoinern umgeben. Das habe ich bisher leider versäumt. → Kennt jemand vielleicht gute Möglichkeiten in Berlin?

Ich hatte damals bei Meetup.com nette Cryptonerds in der Umgebung einer südlichen Großstadt gefunden und sogar ein Halving Event mit denen gefeiert. (Damals habe ich mangels Wissen BTC/ LTC nur als Zahlungsmittel verwendet)

BRO!!! Ich sehe mich in Dir! Das bin ich vor 8 Jahren.
Wenn es zum Bruch kommt, NUTZE DEN MOMEMT RADIKAL!!!
Das ist ein Geschenk von ganz oben!!!

(ganz heisser Tipp von jemanden, der den Moment mangels Wissen aus dem Blocktrainer Forum damals nicht konkret genug genutzt hat und nun halt erst noch ein „paar Schleifen fliegen muss“, um „Verbindlichkeiten in der Welt“ abzubauen, bevor es richtig losgeht…)

Also hätte man hier dem Threadersteller nur raten sollen, sich in eine Therapie zu begeben?! :face_with_monocle:

Meiner Meinung nach können Therapien natürlich etwas bringen aber müssen sie nicht. Man munkelt, dass manche Therapeuten einen nur wieder „lebensfähig“ machen; ob man dadurch wirklich ein erfülltes Leben leben kann, sei einmal dahingestellt.

Aber deshalb, fragte ich genauer nach, was er unter „depressiv sein“ versteht. Solch eine Lebensphase per se als „krank“ zu definieren, empfinde ich wiederum als krank.

1 „Gefällt mir“

Mir ging es um solche Sätze wie „Sei froh dass …“ und „Ich lese klar raus…“
Und dass ich berufsbedingt vorsichtig bin, weil nur allzuleicht aus einer Beobachtung eine eigene (Fehl-)Interpretation wird.

Soweit würde ich nicht gleich gehen.

1 „Gefällt mir“

Hey,

danke fürs teilen. Werd ich mir mal anschauen.

Hey piet,

vielen Dank für die Ausführliche Antwort. In vielen Punkten hast du Recht. Ich bin nun nach ein paar Tagen im Krank schon selbst zu neuen Erkenntnissen gekommen.

  • es muss nicht direkt ein BTC Job sein, sondern einfach ein Job oder eine Tätigkeit bei der ich spaß habe. Bisher bin ich im IT Bereich eher als FISI im Softwaremanagement unterwegs gewesen. Ich werde jetzt schauen ob ich vllt eher in Richtung UX Designer oder etwas ähnlichem gehen sollte. Mir fehlt bei meinen aktuellen Tätigkeiten einfach das Gefühl produktiv zu sein und etwas mit Mehrwert zu schaffen.
  • nachdem ich die Arbeit erst einmal aus dem Kopf hatte meinte meine Freundin ich sei wie ausgewechselt und wir hatten ein paar schöne Tage und Gespräche.

Tatsächlich wäre ich da nicht unbedingt glücklicher. Mit den ATH’s des Portfolios im Mai und Nov 2021 hatte ich tatsächlich erst einmal realisiert wie sehr ich im Hamsterrad steckte und meine Arbeit nur tat weil ich es musste und nicht weil ich spaß dran hätte.

Ich habe für mich erkannt das ich beruflich einen Cut und neuen Fahrplan brauche und werde die Zeit im Krank jetzt nutzten möglichst schnell eine neue Richtung zu finden.

1 „Gefällt mir“

Das klingt sehr spannend, aber sowas tatsächlich durchzuziehen könnte ich mir auch nur in einer Situation vorstellen wie du sie hattest.

Freut mich zu hören das du deinen Weg gefunden hast, danke fürs teilen.
Worin hast du jetzt deine Passion gefunden?

Haha ja das hatte ich auch gehört. Ich denke da werden aber eher erfahrene Entwickler gesucht. In die Richtung werde ich mich jetzt versuchen zu entwickeln. Schauen wir mal :wink:

Naja, ich plane mittelfristig Gott in einer „all-in“ Endzeit-Glaubens-Gemeinschaft mit Gütergemeinschaft (manche nennen sowas auch Sekte :slight_smile: ) ganz zu dienen, die ich durch Gottes Gnade kennenlernen durfte…aber: der Weg ist das Ziel! Das ist ohne größere Schäden und Leid anderer nur dann möglich, wenn man bis zum Eintritt alle Verbindlichkeiten oder Schulden abgebaut hat und daran arbeite ich. Und das alleine gibt mir viel (auch wenn dies wohl nicht von der Zielgemeinschaft vorgesehen ist; solche Gemeinschaften wollen ja immer, dass Leute ASAP all-in gehen, was auch cool und revolutionär ist, wenn man jung ist und noch keine Verbindlichkeiten hat oder ohnehin „broke“ ist und nur noch ein Pennerzelt hat).
Ob es letztendlich dazu kommt, kann keiner sagen, aber schon die Zwischenschritte erfüllen mich:

  • HODLn für den finalen „cash-out“/ besser:„coin-out“: settlen aller Verbindlichkeiten für ein Abschied mit möglichst wenig Tränen oder schlechten Gefühlen
  • Bewusstes Trennen von Materiellem (ebay ist mein Freund; immer kleinere Wohnungen)
  • BTC ist dein Freund: nix mehr kaufen, nur noch reparieren und HODLn (minimalistischer Lifestyle)
  • Ändern des Tätigkeitsbereichs: Weg von hochspezialisierten Tätigkeiten einer Industriegesellschaft; hin zu Tätigkeiten, die auch außerhalb einer Industriegesellschaft gefragt sind: nützlich für die Wunschgemeinschaft…aber auch nützlich beim Wiedereinstieg in die Gesellschaft (dann wohl weiter „unten“), sollte „Lebensprojekt Gottesdiener“ katastrophal scheitern.
  • Persönliche Veränderung hin zu „bereits vorab Kompatibilität zur Wunschgemeinschaft herstellen“: Lesen; Rituale lernen; Wesensveränderung; Bereitmachen für den Absprung, wenn Gott das finale Signal gibt!
  • Besuchen von anderen Gemeinschaften, religiös und nichtreligiös, um sich noch sicherer zu werden, dass die gewählte Wunschgemeinschaft wirklich diejenige ist…

…und ich erfreue mich an jeder einzelnen Veränderung in diese Richtung hin

Das ist genau der Spirit - der Weg ist das Ziel

1 „Gefällt mir“

Erneut danke fürs teilen.

Das klingt sehr gewagt und extrem aber auch spannend. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deiner Reise.

1 „Gefällt mir“