Bitcoin-Standard Gedankenexperiment

Hallo zusammen, bin neu hier und fang gleich mal meine Gedanken zu teilen, Ok?

Ich sinniere als jemand, der wie vermutlich die allermeisten hier mit unserem Fiat-Geldsystem unzufrieden ist und mangels bisherig geeigener Alternativen aktuell über Sinn und Unsinn eines Bitcoin-Standards in ferner Zukunft, vielleicht kann der ein oder andere Visionär meine Fragen ebenfalls als sinnig oder unsinnig einordnen, was mir dann ggf. helfen würde, danke im Voraus, und zwar:

Gedankenexperiment: Wir leben im Bitcoin-Standard und alle Sats sind gleichermäßig auf alle 9 Milliarden Menschen verteilt. Dann hat jeder insgesamt (nur) 233 Sats zur Verfügung(?). Ist das nicht ein bisschen sehr wenig, um damit ganz normal leben zu können!?

  1. Problem: M. E. funktioniert das Zinssystem im Bitcoin-Standard nur begrenzt. Wenn mir z. B. jemand Bitcoin leiht und ich das dann irgendwann mit vereinbarten Zinsen zurückzahle… Das mag ja bei kleineren Sachen noch gehen. Aber die Bitcoingesamt-Menge ist ja begrenzt. D. h. besteht nicht zumindest theoretisch die Gefahr, dass mit den Zinsen durch Geldneuschöpfung die 21 Millionen gesprengt werden. Extrembeispiel: Die 21 Millionen gehören insgesamt nur 2 Personen. Wenn nun die eine Person einen Kredit an die andere vergibt, dann muss die andere ja noch was oben drauf zurück geben, was es ja aber nicht geben kann…?

Beste Grüße
Geo

Willkommen im Forum,

21 Mio BTC * 100 Mio Sats / 9 Mrd. Humanoiden = 233.333 Sats

Die fragen kommen durchaus häufiger.
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Die gedanklich Hürde, die auf dem Weg zum Verständnis zu nehmen ist, heißt Kreditausfall.

Bevor ich die Hürde überwinden konnte, ging ich auch immer davon aus, dass Kredite bei Zurückzahlung noch die Zinsen erwirtschaften würden und damit mehr zurückbezahlt werden müsse, als vorher da war. Das ist leider Fiatdenke, also ein Denken aus einem Schuldgeld heraus (Jeder Euro ist nur ein Schuldschein.)

Wenn Du unter Bitcoin Standard davon ausgehst, dass nicht alle Kredite zurückgezahlt werden (können), wirst Du feststellen, dass 21 Mio BTC ausreichend sind. Oder um es mit Deinem Beispiel zu sagen:

2 Menschen teilen sich 21 Mio Bitcoin. Der eine verleiht dem anderen seine Hälfte. Der Kreditnehmer kann nicht so viel BTC einnehmen wie er bräuchte, um den Kredit samt Zinsen zu tilgen. Folglich kommt es zum Kreditausfall. Der Kreditgeber verliert mind. die Zinsen in Bitcoin. (Mit Fiatgeld kann einfach ein neuer Kredit aufgenommen und Geld geschaffen werden. Mit BTC nicht.)

Um gleich noch auf die Anschlussfrage einzugehen: Ja, vermutlich werden Menschen weniger Bitcoinkredite vergeben/aufnehmen als es im Fiatsystem der Fall ist.

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Danke für Deine Antwort, Du hast das Problem schön kurz mit einem Wort zusammengefasst, Kreditausfall also. Es bezeichnet aber m. E. weiterhin das Problem und nicht die Lösung. Das Zinsdenken gibt es ja sicher nicht erst seit Fiat. Wenn jemand was verleiht, will er natürlich auch was on top zurückhaben, denn warum sollte er/sie sonst was borgen wollen (Freunde ausgenommen)?

Ok danke für die Antwort mit der Richtigstellung, es sind dann als Sats im 6-stelligen Bereich. Aber auch das halte ich für eine unpraktisch kleine Zahl. Ich möchte ja mit meinen Sats sowohl im Stande sein ein Brötchen zu kaufen als auch ein z. B. mal ein Haus. Habe ich hier einen Denkfehler?

Wie gesagt schau am besten in die Suche, du kannst die Nachkommastellen erweitern. Heute macht das noch keinen Sinn da ein sat unter 1 ct liegt. In zukunft ist das aber jederzeit möglich.
Und nein das ist keine Geldausweitung, die Geldmenge bleibt gleich.

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Für mich lautet die Frage, wie sinnvoll die vielen Kredite sind. Bänker ohne tiefe Fachkenntnis vom Investitionsumfeld entscheiden anhand von Zahlen, ob sie Kredite vergeben. Die Sinnhaftigkeit dessen, worin investiert wird, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wollen wir das? Ich nicht.

Ich vertraue darauf, dass wenige Kredite für sinnvolle Projekte mehr Wohlstand schaffen als Kredite für so ziemlich alles*. Eine begrenzte BTC Menge wird also die Kreditspreu vom -weizen trennen. Und das ist gut so.

*Fiatkredite für alles weiten die Geldmenge unnötig aus, fördern Inflation und reduzieren so den Wohlstand zusätzlich.

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Dann müsste man als Schuldner tatsächlich Mehrwert schaffen müssen oder am Ende die Zinsen wieder reinarbeiten. :astonished:

Sonst kann der Kreditgeber sich üble Konditionen überlegen, um sicherzustellen, dass das Geld am Ende wieder zurückkommt. (Schulden werden nur noch wenn absolut nötig aufgenommen)

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Warum eigentlich der hunderste Thread dazu.

Es wurde ja schließlich schon mehrfach auf die Lupe verwiesen.

Wir hatten das Thema bspw. hier, aber auch in etlichen anderen Threads ausführlich diskutiert. :slight_smile:

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