Bitcoin "nur" als digitales Gold reicht nicht

Ja, aber nur weil es Regularien im Aktienhandel gibt, die warscheinlich in 10 Jahren auch für Kryptowährungen gelten werden.

Ob dir etwas gehört und welchen Anspruch du auf irgendetwas hast, dass entscheidest nicht du alleine sondern die Gesellschaft. Und wenn sich die Gesellschaft dazu entscheidet, dass Gedanken und Ideen schützenswert sind und Patentiert werden dürfen, dann billigt die Gesellschaft dir diese Rechte auch zu und du darfst sie einklagen. Früher oder später wird es auch das Recht auf Eigentum von Virtuellen Token geben und dann werden diese sich kaum noch von Wertpapieren unterscheiden. Theoretisch unterscheiden sie sich auch nur darin, dass Wertpapiere eben auf Papier geschriebene Verträge sind während die Token virtuelle Verträge sind wo du mittels privaten Schlüssel nachweißt, dass du der Vertragspartner bist. Und die Gesellschaft entscheidet, ob der Vertrag gültig ist oder eben nicht.

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Du bringst hier zunächst mal den Aktienhandel und das Aktienrecht durcheinander.
Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun.
Als Aktionär einer AG, deren Aktien nicht an einer Börse notiert sind, hast Du die gleichen Rechte, wie als Aktionär einer börsengelisteten AG.

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Aktien bzw. Wertpapiere allgemein künftig tokenisiert werden (was auch immer das heißt) und die Abwicklung des Aktien-/Börsenhandels dadurch auf ein neues Level gehoben werden kann. Valuta T+2 ist in meinen Augen einfach nicht mehr zeitgemäß. Ich finde, dass nichts gegen ein Realtime-Settlement spricht, was technisch schon längst möglich wäre (eine Blockchain braucht’s dazu übrigens nicht…).

Ich gebe dir recht, dass es in den meisten Fällen die Blockchain nicht braucht. Wenn der Token eh Zentral von einer Firma verwaltet und ausgegeben wird dann muss er nicht in einer uneffizienten Blockchain gespeichert werden sondern könnte auch gleich in einer zentralen Datenbank in der Firma gespeichert sein, sogar kryptografisch gesichert.

Aber der heutige Aktienhandel ist komplett bedingt durch das allgeimein anerkannte Aktienrecht. Denn ohne dass das Recht der Aktionäre bei der Gesellschaft einklagbar wäre würde Aktienhandel immernoch als hoch Risiko-Geschäfft gelten. Heutzutage hast du Rechte wenn du dein Geld investierst, dass es nicht einfach weg ist sondern dass du deine Wertpapiere auch jederzeit wieder zu Geld machen kannst (wenn ein anderer sie kaufen will). Das kommt daher weil die Gesellschaft die Investoren vor Betrügern schützen will. Und zwar egal ob du die Aktien an einer Börse gekauft hast oder ob du Wertpapiere geschenkt bekommen hast. Ohne das Aktienrecht wären die meisten Aktien nicht viel mehr Wert als das Papier auf das es steht, weil es nicht genug Leute geben würde die das Hochrisikogeschäft machen wollen. Durch das Aktienrecht ist es aber nicht mehr hochrisikobehaftet sondern sogar eine allgemein anerkannte Geldanlage, solange man gut diversifiziert ist.

Mal ein anderes Beispiel: Sklavenhandel.
Warum gibt es heutzutage kein Sklavenmarkt mehr? Weil die Gesellschaft sich dafür entschieden hat, dass Menschen kein Besitz von anderen Menschen haben dürfen. Schau mal 1000 bis 2000 Jahre zurück in die Vergangenheit, Sklaven waren allgemeingut und annerkannt. Jeder Sklavenbesitzer hatte das Recht auf seine Sklaven und entflohene Sklaven hatten es schwer in der Gesellschaft weil sie Rechtlich wieder zum Besitzer zurückgegeben wurden und Leute die den Sklaven geholfen haben auch als Kriminelle verurteilt wurden (Weil sie den Besitz der Sklavenhalter geschädigt haben). Nur weil Menschen das allgemein anerkannte Recht besaßen andere Menschen zu besitzen gab es einen Sklavenmarkt.

Und unsere heutige Gesellschaft könnte es genauso gut verbieten dass Menschen eine Firma besitzen dürfen, dann gäbe es auf einen schlag keine Aktien mehr. Genauso wie den Menschen verboten werden könnte virtuelle Tokens zu halten. Aber unsere heutige Gesellschaft hat sich dazu entschlossen dass man zwar keine Menschen besitzen darf, aber Tiere, Gemeinschaften, Landflächen, jegliche Gegenstände aber auch Ideen/abstrakte Formen oder Wissen besitzen und Patentieren darf. Daher wirkt es unwahrscheinlich, dass die Gesellschaft virtuelle Token verbieten wird.

Und solange man etwas annerkannt besitzen darf, solange kann man diesen Besitz auch gegen Gefallen oder andere Gegenstände mit anderen Menschen tauschen: es bildet sich ein Markt wo diese Art Gegegenstände (Token/Aktien/Immobilien usw.) gehandelt werden. Sobald der Staat als Gesellschaft die Regeln der Märkte ändert, dann reagieren die Märkte darauf. Oder anders gesagt: Der Aktienhandel selber ist hochgradig abhängig vom Aktienrecht.

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