Bitcoin Kritik

Im Talk mit Roman merkte Maurice Höfgen an, dass mit dem Bitcoin, dem Staat auf Dauer Liquidität fehlt. Nicht nur für Kriegsmittel sondern ja auch auf der anderen Seite für Schulen. Die Antwort von Roman war sinngemäß: Schulen die der Staat baut sind eh schlecht! In privater Hand gäbe es mehr Wettbewerb, was insgesamt gut wäre! Würde das nicht bedeuten, dass die Bildungskluft, zwischen Arm und Reich enorm steigen würde? Wie kann das gewollt sein?

Würde Bitcoin, als Standardwährung nicht bedeuten, dass sparen belohnt wird und im Umkehrschluss Innovation, durch das gesteigerte Risiko einer Investition, noch unattraktiver und seltener wird, als jetzt schon? Wer macht sich heute noch, selbst in einem Inflationären Geldsystem, noch selbstständig? Kaum einer, aufgrund des Risikos. Das würde durch Bitcoin doch potenziert werden?!

Außerdem differenzierte Maurice in dem Video zwischen der Inflationsrate (5.2% 2021!) und der tatsächlichen Kaufkraft. Roman argumentierte, dass die Inflationsrate, einer Enteignung um den selben Wert gleich käme. Also bedeutet, dass wir real auch mit dem selben Geld, deutlich weniger kaufen können, da alles teurer geworden ist. Ich habe mal aus Interesse, dank Online-Banking geschaut, wie viel ich im Schnitt für Einkäufe, Dienstleistungen und so weiter vor 6 Jahren gezahlt habe, im Vergleich zu heute. Und trotz stetiger Inflation, zahlte ich damals nicht deutlich weniger für den Friseurbesuch, meine Lebensmittel, Kleidung usw… Ist das bei euch anders? Ich fühle auch hier Romans Argumentation leider gar nicht.
Habt ihr da andere Meinungen oder Erfahrungen?

Bin gespannt auf eure Einschätzungen :slight_smile:

Edit: Seit Eröffnung meiner Frage setzte ich mich mit den Ansichten, Ideologien und Themen in diesem Thread auseinander. Das muss ich erstmal alles verarbeiten und hat meine Frage vorerst obsolet gemacht. Danke für alle bisherigen Antworten und alle Akteure in dem genannten Thread. Wahnsinnig interessant!

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Woher hast du diese Erkenntnis? Ich würde anhand der Statistik sagen, dass es eher stagniert bis sehr leicht rückläufig ist.
Siehe BMAS.

Da muss ich dir zustimmen! Ein vollends privatisiertes Schulwesen wäre eine Katastrophe für die Chancengleichheit. Da müsste es aus meiner Sicht eine andere Lösung mit Bitcoin geben. Der Staat sollte weiterhin mit Steuereinnahmen Schulen bauen und sanieren können.

Ich habe definitiv vor 6 Jahren weniger für einzelne Lebensmittel bezahlt als heute!
Auch der Friseurbesuch wird alle paar Jahre teurer. Bei sonstigen Dienstleistungen kann ich das sehr schwer vergleichen, da ich nicht exakt gleiche Dienstleistungen wie vor 6 Jahren in Anspruch nehme. Ist das bei dir so, dass du das exakt vergleichen kannst?

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Das Gegenteil ist der Fall. Derzeit laufen viele unternehmerische Totgeburten unter Innovation. Zombieunternehmen werden von der Insolvenz verschont, weil frisches Geld billig ist. Mit Innovation hat das nichts zu tun. Zu Innovation gehört auch das scheitern – und zwar öfter als der Erfolg.

Wenn das Geld billig ist, und der Prozess einer Marktbereinigung durch Insolvenz verhindert wird, dann werden auch weniger aussichtsreiche Unternehmungen finanziert. Geld fließt in schlechte (weniger innovative) Unternehmungen. Es wird aber nicht nur Finanzkapital gebunden, sondern auch Humankapital, weil die subventionierten Unternehmer dem Arbeitsmarkt nicht mehr anderweitig zur Verfügung stehen.

Bitcoin hebt also auch hier eine Marktverzerrung auf und sorgt für bessere Preissignale. Um auf deine Frage zurückzukommen: Ist das Investitionsrisiko höher? Ja, womöglich ist das so. Aber ich denke das ist gut so, weil die Qualität der Investitionen steigt.

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