Bitcoin FUD: Pro Bitcoin-Transaktion entsteht ein halbes Pfund Elektroschrott

Hier wird wieder mit Zahlen um sich geworfen das ist eine wahre Pracht…
Bin nicht sehr gut darin Studien zu zerlegen.
Ist das denn wirklich so schlimm wie sie es dar stellen?
Wie viel Schrott verbraucht eine Fiatbank?
Leider müssen wir mal wieder einen potenziellen FUD Artikel lesen.
Diskussionen sind erwünscht!
Und danke an jeden der sich die Mühe macht sich damit zu beschäftigen es ist nicht einfach den ganzen FUD zu erkennen und zu widerlegen.
Ihr leistet einen großen Beitrag für die Community und den Space :yellow_heart:
Das hilft sehr sich gegen solche Argumentationen zu wappnen. Wobei man trotzdem immer selber prüfen sollte ob alles stimmt.

272 Gramm Schrott pro Bitcoin-Transaktion

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Selbst wenn die absolute Menge an Schrott stimmen würde, dann ist die Umrechnung auf eine Transaktion falsch.

Wenn z.B. in Zukunft auf 1 on-chain Transaktion 10.000 Lightning Transaktionen kommen, wäre der Schrott pro Transaktion um diesen Faktor kleiner.

Das ist das gleiche Argument wie beim angeblichen Stromverbrauch von mehreren 100 kWh pro Transaktion.

Die absolute Menge an Schrott wird davon abhängen, wieviel und wie schnell sich die Hashrate weiterentwickelt.

Interessant wäre wie du schreibst ein Vergleich der Schrottmenge, die man aktuell hat um den gleichen Use Case abzubilden.

Also aktuell Gold Mining, Transfer, Lagerung, Sicherung etc. . Später dann ein immer größerer Teil von Bankensystem und Zahlungsdienstleistern.

Wichtig ist allerdings, dass man nur den Teil von Gold und Banken heranzieht, der den gleichen Use Case abbildet. Schließlich kann ich aus Bitcoin keinen Schmuck oder elektrische Verbindungen herstellen.

Der Anteil vom Bitcoin Schrott am weltweit gesamten Elektroschrott beträgt übrigens ca. 0,05 %, wenn die Zahlen stimmen.

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Die Studie ist in meinen Augen nichts anderes als ein weiterer, von Wissenschaftlern „schön gerechneter" Versuch, FUD gegenüber Bitcoin und POW in die Bevölkerung zu streuen.

Schaut man sich das Problem „E-Waste” genauer an, so kann man über unterschiedlichste Medien jährlich anfallende Mengen von aktuell bis über 50 Mio. Tonnen entnehmen. Problematisch ist meiner Meinung nach nicht die Menge an Elektroschrott, sondern viel mehr die geringe Recycling Rate, welche gerade mal bis zu 20 % beträgt. Der geringe Anteil lässt sich dadurch begründen, dass schlichtweg nicht genügend Anstrengungen unternommen werden, um eine klare Infrastruktur für die Verarbeitung des Schrottes bzw. der sicheren Rückgewinnung von Wertstoffen zu schaffen. Stattdessen wird der Elektroschrott mit dem Restmüll vermischt, wo er häufig verbrannt, auf Deponien gelagert oder (oft illegal) in Entwicklungsländer exportiert wird. Die Exporteure von Elektroschrott entscheiden sich in der Regel für Länder, in denen es keine wirksamen Gesetze gibt, die den Umgang mit Elektroschrott regeln. Diese Tendenz ist meiner Meinung nach zunehmend, da aufgrund von Dumping Preisen ein Geräte-Neukauf meist attraktiver ist als eine Reparatur.

E-Waste: Das schmutzige Geschäft (Click)

Für die Ausfuhr von Elektroschrott gibt es zwei Hauptgründe: die Nachfrage nach preiswerter Elektronik und die Tatsache, dass es billiger ist, Elektroschrott zu exportieren, als ihn im Inland unter Einhaltung strengerer Sicherheitsvorschriften zu entsorgen. Westafrika und Teile Asiens sind häufige Dumpingplätze. Oft werden die Produkte von einheimischen Arbeitern, darunter auch Kinder, ohne angemessene Schutzausrüstung von Hand zerlegt, unter freiem Himmel verbrannt oder in Säure aufgelöst, was zu schweren gesundheitlichen Problemen führt. Elektronische Produkte enthalten eine Reihe giftiger Substanzen, die für die menschliche Gesundheit gefährlich sind und nachweislich das Nervensystem des Gehirns, die Lungen und die Nieren schädigen sowie mit bestimmten Krebsarten in Verbindung stehen. Giftige Rückstände können austreten und den Boden, die Luft und das Wasser verseuchen, was sich auf die umliegenden Ökosysteme auswirkt, in denen die Menschen vor Ort ihre Lebensmittel anbauen, jagen und fischen. Die gefährlichen Stoffe werden auch über die Luft und das Meer auf andere Kontinente verbreitet.

Die WGC (World Gold Council) beziffert die Menge an Gold, die weltweit im Laufe der Geschichte gefördert wurde auf etwa 200.000 Tonnen. Jährlich kommen etwa 2.500 bis 3.500 neu geförderte Tonnen hinzu. Die Gesamtmenge entspräche einen Würfel mit Kantenlängen von etwas über 21 Metern. Unterteilt nach Sektoren, stellt sich der Goldwürfel wie folgt dar:

  • ca. 47,0 % Schmuckindustrie
  • ca. 21,6 % Privat Investments
  • ca. 17,2 % Zentralbanken
  • ca. 14,2 % Sonstiges.

Bei der Goldgewinnung werden in hohem Maße giftige Chemikalien eingesetzt, und es entsteht so viel Abfall, der schwer zu begreifen ist. Bei der Herstellung eines einzigen Goldrings fallen bereits über 20 Tonnen Minenabfälle an. Die Goldindustrie ist außerdem eine sehr energieintensive Branche. Für die Gewinnung und das Mahlen des Erzes werden etwa 90.000 KJ (25 kWh) pro Gramm Gold benötigt. Tendenz eher zunehmend, da langsam aber sicher schwer zugängliche Quellen aufgrund des steigenden Goldpreises wirtschaftlich erscheinen und folglich erschlossen werden.

Gold Mining: Das schmutzige Geschäft (Click)

Direkte und indirekte Risiken des Goldabbaus sind unangefochten sowohl ökologische als auch soziale Aspekte. Wo nach Gold gegraben wird, müssen Wälder und ganze Landschaften weichen. Das Mining beschleunigt somit den Verlust der biologischen Vielfalt durch Rodung und Kontamination von Gewässern und Böden. Bei der Goldgewinnung werden häufig hochgiftige Chemikalien wie Arsen, Quecksilber und Zyanid eingesetzt. Zyanid ist eine sehr giftige Chemikalie, die bei einer Dosis von der Größe eines einzigen Reiskorns bereits tödlich sein kann. In der Folge des Abbaus gelangen all diese giftigen Stoffe in die Luft, in den Boden und in Gewässer. Entlang der Nahrungskette verbreitet sich die Kontamination weiter und gefährdet so am Ende auch die Menschen vor Ort. Kleinminen beschäftigen bis zu 90 % der Minenarbeiter:innen weltweit. Die Arbeitsbedingungen in vielen Teilen der Welt gehen mit massiven Menschenrechtsverletzungen und sozialen Folgeproblemen einher. Bekannte Probleme sind:

  • Vertreibungen lokaler Bevölkerungen
  • Verletzungen der Rechte
  • Zwangsarbeit, Kinderarbeit
  • ausbeuterische Arbeitsbedingungen
  • ungenügende Sicherheits- und Gesundheitsschutz
  • Sklaverei, Prostitution und Menschenhandel.

Nun stellt sich vermutlich die Frage, was soll der Exkurs eigentlich?

Das Problem ist nicht das berechnete halbe Pfund E-Waste pro BTC Transaktion, sondern viel mehr die Art und Weise wie die Menschheit insgesamt mit den Planeten und den Mitmenschen umgeht. Produkte werden in der Regel nicht zu Ende gedacht. Sie werden möglichst billig und unter teils zweifelhaften Bedingungen produziert. Am Ende des Gebrauchs steht die überwiegend undefinierte Entsorgung an. Viele Unternehmen entziehen sich oft in ihrer Verantwortung einer ganzheitlichen Betrachtung entlang des Produktlebenslaufs, indem sie die Entsorgung oft außer acht lassen. Die Folge ist Schrott im Überfluss.

Angesichts der bekannten Probleme und der Innovationskraft der Bitcoin Community sehe ich hier ein enormes Potential, um (mal wieder) zu zeigen wie es besser geht. Die Häufung an FUD aufgrund des hohen Energieverbrauchs zeigten bereits äußerst positive Entwicklungen in Richtung Ausbau des erneuerbaren Energieanteils im Bitcoin Netzwerk. Unternehmen wie Blockstream oder Square entwickeln/optimieren fortlaufend Produkte, wie z.B. solare Mining Farmen, modulare Mining Module oder sogar eigene ASIC-Miner.

Als Innovationspotential könnte doch ein nachhaltiges Produktdesign der Miner angestrebt werden, um den „Economy Circle” optimal zu schließen und den Lebenszyklus einzelner Komponenten zu maximieren bzw. Wertstoffe ressourcenschonend zurückzuführen. Gleichzeitig können Unternehmen Geschäftsmodelle entwickeln, die sich auf das Recyceln dieser Produkte spezialisieren.

(BITNAND Mining wirbt beispielsweise für ein Recycling Programm von Altgeräten.)

Quellen (Click)

Was meint Ihr? Wird die Bitcoin Community einen neuen Benchmark setzen?

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tolle Antwort - Danke!

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Jupp, nachdem sich der „nur von/ für Kriminelle/ Steuerhinterzieher“, „Ernergieverschwendung“ FUD „abgenutzt“ hat, muss etwas neuer her.

Bin echt mal gespannt, was denen noch so alles einfällt, um den BTC für die „unwissenden“ weiter mädig zu machen um sie vom inverstieren abzuhalten. Zwischenzeitlich kaufen die Reichen und natürlich die „Wissenden“ BTC fröhlich ein. :wink: :slightly_smiling_face:

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Es geht um folgenden Artikel, welcher auf der Webseite heiße.de veröffentlicht wurde:

Ich bitte dich @Blocktrainer um eine Stellungnahme, da ich aus persönlichem Umfeld damit konfrontiert wurde.

MfG

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