Hi Leute,
wer von euch hat sich schon mal Gedanken darüber gemacht, seine Sats an die eigenen Kids nicht mit kalten Händen zu vererben, sondern mit warmen Händen zu verschenken?
Denn: Wenn ich in mich x-Jahrzehnten aus dem irdischen Dasein verabschieden werde, möchte ich nicht, dass der Steuerfreibetrag dann wohlmöglich bis dahin gesprengt wird. Denn: Je günstiger BTC ist, desto mehr Sats kann man heute verschenken und ist noch weit vom Steuerfreibetrag entfernt.
Beispiel: Wer vor 10 Jahren 100 BTC an sein Kind verschenkt hat, musste keine Steuer fürchten. Wenn die selbe Person, die 100 BTC bis heute gehalten hat und verschenken will, ist massiv über den Freibetrag drüber raus.
Wie macht ihr das?
Zudem… und jetzt wird es etwas komplizierter: Wenn ich zwar im DCA Bitcoin kaufe (spare) aber auch einen Teil, z.B. 50% der gesparten BTC im Bullrun im DCA wieder in Fiat zurück tausche, um im nächsten Bärenmarkt dieses Geld wieder in einen DCA in Bitcoin fließen zu lassen… kann ich überhaupt in dieser Form dann über die Bestände des Kindes verfügen, sodass es a) weiterhin als Schenkung zählt und b) keine Freibeträge gesprengt werden?
Steuer ist ein heißes Eisen … aber ich hab mich notgedrungen damit beschäftigt.
Solang deine Kids minderjährig sind, kannst du über alles verfügen, solange deine Erziehungsberechtigung aufrecht ist (musst dich nur mit deiner Partnerin/deinem Partner einigen wie ihr das machen wollt). Die Steuer-Themen musst DU machen, ob du das gemeinsam in deinem Portfolio abbildest, oder in einem Sub-Account ist egal. DU bist derjenige der sich um die Steuer kümmern muss.
Mit der Volljährigkeit deiner Kids ändert sich das, dann werden diese Steuerpflichtig.
Meine Tochter ist vor ein paar Monaten volljährig geworden, und nach intensiver Beratung mit dem (von mir bezahlten) Steuerberater, meinem Mann UND MEINER TOCHTER, haben wir auf Grund der relativ komplexen österreichischen Steuerlage (Altbestände vorhanden die nach FIFO zu versteuern sind, und Bitcoin-Endbesteuerung durch die KEST nach der Regulierung in AT), habe ich meiner Tochter zum 18ten Geburtstag eine jungfräuliche Bitbox geschenkt, und die von mir für sie bis dahin verwalteten Beträge in € überwiesen. Damit kann sie jetzt selbst SATS stacken, bzw. hat einen Teil für den anstehenden Autokauf bei Seite gelegt. So kann sie direkt in die Besteuerung durch KEST einsteigen, ohne sich mit den Altlasten meines Portfolios auseinandersetzen zu müssen.
Natürlich ist das in DE etwas anders, weil ihr noch die 1jährige Haltefrist zur Steuerfreiheit habt, aber das wird sicher nicht ewig so bleiben. Wenn du also vermeiden willst, dass deine Kids sich mit Steuerproblemen oder KYC-Problemen rumschlagen müssen, musst du die SATS entweder hochoffiziell übertragen und ALLES offenlegen, oder die Transaktion über klassisches FIAT umlenken, damit deine Kids in die dann gültige Besteuerung direkt einsteigen können. … nebenbei: auch für solche FIAT-Schenkungen gibt es Freibeträge
Und bezüglich der Steuer-Neuregelung … auch in Österreich wurde die KEST einige Monate RÜCKWIRKEND eingeführt … wer sagt das eine solch rückwirkende Einführung nicht auch Jahre zurückreichen kann?
Ergo:
Besprecht als Eltern mit einem Steuerberater welche Optionen existieren, führt eure Kids langsam an die Thematiken heran wenn sie Teenager werden, damit ihr gemeinsam die für euch optimale Variante wählen könnt, wenn die Kids volljährig werden.