Kennt jemand Benjamin Cowen?
Und kann mir seine Krypto-Theorien vielleicht in schlichten Worten erklären?
Ja, den Kanal schaue ich öfters. Wenn du hier im Forum nach „Cowen“ suchst, findest du auch den ein oder anderen Link von mir.
In einfachen Worten versucht er vergangene Kursdaten mit einfachen Modellen zu fitten, um grobe Aussagen darüber zu treffen, ob Kryptos aktuell eher unter- oder überbewertet sind. Also im Endeffekt ähnlich wie PlanB, mit dem sehr großen Unterschied, dass er einfach nur mathematisch modelliert ohne eine Begründung für das Modell zu suchen (wie z.B. Stock to Flow).
Das ist auch das schöne bei ihm. Er versucht gar nicht erst wilde Begründungen zu finden, sondern modelliert nur. Ob man was damit anfangen kann oder will, bleibt jedem selbst überlassen.
Dabei verwendet B. Cowen zwei Methoden relativ oft:
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Logarithmic Regression
Dabei werden im einfach-logarithmischen Preischart zwei logarithmische Linien an die Minima und Maxima der Kursentwicklung angepasst.
Das sich ergebende Band aus den zwei logarithmischen Linien beschreibt die Bitcoin Preisentwicklung auf jeden Fall bisher sehr gut. Im Endeffekt ist es die gleiche Idee wie beim Rainbowchart, der schon vor vielen Jahren von einem Bitcointalk-Forumsmitglied eingeführt wurde.
→ Beispiel von Benjamin Cowen, am besten aber seine Videos schauen
→ Rainbow Chart, auch runterscrollen zum Original von trolololo -
Oszillatoren
Er hat seine eigenen Oszillatoren, die er gerne verwendet, aber selbst nicht so nennt.
Im Endeffekt betrachtest du dabei, wie sich ein Kurs im Verhältnis zu einem trägeren Gleitenden Durchschnitt oder einer anderen Referenzlinie verhält.
Generell kann man Kursverhältnisse oder Abstände zu trägen Referenzen dazu verwenden, um beurteilen zu können ob ein Kurs gerade teuer oder günstig ist; unabhängig vom absoluten Wert.
Bei Bitcoin kann man z.B. über die Zeit auftragen, wie weit sich der Kurs von der unteren logarithmischen Regressionslinie entfernt. Dann sieht man z.B., dass die maximale Abweichung in den Bullenmärkten am größten ist, aber im Laufe der Zyklen abnimmt und sich die Abstände verlängern.
B. Cowen ist ein Anhänger der „Diminishing Returns“ und „Lengthening Cycle“ Vermutung. Also dass erstens die prozentualen Kursanstiege vom Minimum bis zum Maximum in jedem Bitcoin-Zyklus geringer werden.
Und dass zweitens sich die Bitcoin Bullemärkte nicht alle 4 Jahre wiederholen, sondern die Abstände immer länger werden.
Als ich gerade nach Bildern gegoogelt habe, habe ich dieses Interview gefunden, in dem man eigentlich die wichtigsten seiner Analyseansätze und Charts sieht:
Vielen Dank lieber @skyrmion für deine, selbst mir einigermaßen verständliche Erklärung.
Ich habe schon ein paar Videos von ihm gesehen, finde sie allerdings schwer zu verstehen, weil er sehr amerikanisch und schnell spricht…
Ich werde versuchen, mich da noch mehr „reinzudenken“.
Gerne!
Eine Sache habe ich noch vergessen, die fast in jedem Video, mindestens aber einmal die Woche kommt.
Er betrachtet insbesondere bei Bitcoin oft sein „Bullmarket Support Band“. Dieses Band besteht aus zwei gleitenden Durchschnitten: dem 20 Wochen Simple Moving Average (SMA) und dem 21 Wochen Exponential Moving Average (EMA).
Das ist für ihn die wichtigste Bitcoin Unterstützungs- oder Widerstandslinie. Wir haben über diesen SMA und EMA auch schon öfter im Forum diskutiert, vor allem mit @TrailSlave.
Wenn Bitcoin unterhalb dieses Bandes, also unterhalb der beiden Linien liegt, dann sieht Cowen das als Bärenmarkt. Wenn Bitcoin das Band nach oben durchbricht und hält, ist das für ihn das bullischste Zeichen.
Ah okay.
Ich versuche, die beiden Bänder mal in seine Bildern zu entdecken…
Irgendwie erinnert er mich ein bisschen an Sheldon Cooper.