Servus, Freunde!
Vielleicht sollte ich lieber im Finanzfluss-Forum fragen, aber ich traue mich einfach mal hier:
Wie Ihr alle wahrscheinlich wisst, ist der allseits beliebte MSCI World gar nicht so perfekt geeignet, um die Wirtschaftsleistung weltweit abzubilden, da die USA und der gesamte Tech-Bereich überpräsentiert sind.
Des Weiteren sind kleinere bzw. mittelständische Unternehmen unterpräsentiert.
Kennt Ihr gute Alternativen, die am besten auch nicht mehr als 0,2%/Jahr kosten?
MSCI World ACWI (All Countries World Index). Falls Du nur einen ETF besparen möchtest.
Ansonsten noch Emerging Markets (EM) beimischen, am besten EM IMI (dann hast Du auch Small Caps mit drin).
Und falls Du nach dem BIP gewichten möchtest, so bräuchtest Du noch einen Europe (EU), also insgesamt drei ETFs.
Der Russell 3000 ist einer der weltweit größten Aktienindizes. In ihm sind die 3000 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung in den USAgelistet
Die Kombi aus World, Emerging markets und Nebenwerten bzw. eventuell noch Europa finde ich gut.
Auch wenn es etwas Off Topic ist für dieses Forum, aber mich würde in diesem Zusammenhang interessieren:
Macht es Sinn, anstatt auf die genannten und beliebten Aktienfonds zu setzen, sich selber aus einer Handvoll Aktien einen eigenen „Fond“ zusammenzustellen?
Zwischen diesen beiden gibt es keinen Unterschied.
Ich sprach vom MSCI World ACWI (A1JMDF). Dieser beinhaltet zusätzlich Schwellenländer.
So kann ein ETF bespart werden und es muss nicht zusätzlich ein EM ins Portfolio.
Die Frage ist immer was Du damit bezwecken möchtest.
Ein ETF bietet Dir maximale Diversifikation. So viele Unternehmen kannst Du mit Einzelaktien nicht abbilden. Dein Vermögen wächst mit dem Gesamtmarkt.
Bei einem eigenen „Fond“ hast Du ein größeres Risiko. Eventuell mit größeren Gewinnen. Oder eben mit größeren Verlusten. Tendenziell musst Du ein Portfolio besser „pflegen“ je weniger Aktien in ihm sind. Ein ETF eignet sich dagegen für das passive Investieren.
Was das angeht, musst Du massiv aufpassen. Schau Dir immer an, welche Werte zu wieviel Prozent enthalten sind. Ich rate deswegen grundsätzlich schon mal zu gleichgewichteten ETFs (im Gegensatz zu denen, die nach Marktkapitalisierung gewichten). Nur so hast Du Deine „maximale Diversifikation“.
Ich bin ein Skeptiker von „maximaler Diversifikation“ und würde zum Beispiel lieber mehr Amazon Anteile halten, wie gleichviele Anteile an einem nordalbanischen Alpakawollsocken-Hersteller. Gleichgewichtete ETFs klingen gut, aber die großen Gewinner sind halt auch meist sehr „gute“ Unternehmen. (Gut hier für den Anleger durch z.B. monopolähnlichen Einflüssen)
Das ist der Grund, weshalb ich ein Freund von Einzelaktien bin. Bei Rohstoffen und Mining fehlt mir allerdings die Expertise, weshalb ich 2 Rohstoff ETFs mit unterschiedlichen Schwerpunkten bespare. Außerdem bespare ich noch einen „Wide Moat“ ETF, der auf Diversifikation gezielt scheißt.